Lexikon
Sjöström
[
ˈʃø:-
]Victor, schwedischer Filmregisseur, * 20. 9. 1879 Silbodal, Värmland, † 3. 1. 1960 Stockholm; neben M. Stiller Begründer der schwedischen Filmkunst: „Terje Vigen“ 1916; „Der Geächtete und sein Weib“ 1917; „Das Kloster von Sendomir“ 1919; „Der Fuhrmann des Todes“ 1921. Sjöström wirkte 1923–1928 in Hollywood („Das göttliche Weib“ 1928); seit 1938 als Schauspieler.
- Deutscher Titel: Der Fuhrmann des Todes
- Original-Titel: KØRKARLEN
- Land: Schweden
- Jahr: 1921
- Regie: Victor Sjöström
- Drehbuch: Victor Sjöström, nach einem Roman von Selma Lagerlöf
- Kamera: Julius Jaenzon
- Schauspieler: Victor Sjöström, Hilda Borgström, Tore Svennberg, Astrid Holm
Der Film folgt einem Roman der sch
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en Schriftstellerin Selma Lagerlöf (1858-1940), der seinerseits eine alte schwedisch
e Legende aufgreift. Victor Sjöström nimmt die mythische Figur des »Fuhrmanns des Todes« zum Ausgangspunkt seines Films. Dieser nordische Charon muss sich nach altem Brauch zum Jahreswechsel seinen Nachfolger unter den sündigen Menschen suchen, die in der Silvesternacht sterben. Ein Trinker, gespielt von Sjöström selbst, wird in einer solchen Nacht von seinen Zechkumpanen bewusstlos geschlagen. In Traumvisionen sieht er sein unwürdiges Leben an sich vorbeiziehen. Er glaubt, als Fuhrmann des Todes wirken zu müssen, doch eine Schwester der Heilsarmee bewahrt ihn vor diesem Schicksal und führt ihn im letzten Moment in ein anständiges Leben zurück. Sjöströms Film gilt als Meisterleistung der sch
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en Schule, obwohl die für sie typische Naturschilderung hier in den Hintergrund tritt. Die geheimnisvoll-romantische Stimmung der literarischen Vorlage wird durch den gekonnten Einsatz technischer Mittel – raffinierte Lichtregie, Doppelbelichtungen in den Traumsequenzen – vollendet eingefangen. - Deutscher Titel: Das göttliche Weib
- Original-Titel: THE DIVINE WOMAN
- Land: USA
- Jahr: 1928
- Regie: Victor Sjöström
- Drehbuch: Dorothy Farnum
- Kamera: Oliver T. Marsh
- Schauspieler: Greta Garbo, Lars Hanson, Lowell Sherman, Dorothy Cumming
Der sch
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e Regisseur Victor Sjöström, der seit 1923 in Hollywood arbeitet, stellt sich mit seiner Regie ganz in den Dienst seines Stars Greta Garbo. Sie steht als »Das göttliche Weib«, Marianne, im Mittelpunkt seines Films. Die Tochter einer alternden Lebedame verliebt sich in einen Soldaten, der ihretwegen zum Deserteur wird und ins Gefängnis kommt. Ein Gönner macht sie währenddessen zu einer gefeierten Schauspielerin, so dass ihr Geliebter meint, sie habe sich von ihm abgewendet. Als sie krank wird und schließlich, völlig verarmt, einen Selbstmordversuch unternimmt, hält nur der inzwischen aus der Haft entlassene ehemalige Soldat zu ihr.
»Die Göttliche« erscheint in diesem melodramatischen Film, wie Kritiker hervorheben, überraschend menschlich.

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