Lexikon

Sternberg

Josef von, österreichischer Filmregisseur, * 29. 5. 1894 Wien,  22. 12. 1969 Hollywood; wurde berühmt durch Filme mit M. Dietrich: „Der blaue Engel“ 1930 (nach H. Manns „Professor Unrat“); „Shanghai Express“ 1932.
  • Deutscher Titel: Der blaue Engel
  • Original-Titel: DER BLAUE ENGEL
  • Land: Deutsches Reich
  • Jahr: 1930
  • Regie: Josef von
    Sternberg
  • Drehbuch: Carl Zuckmayer, Karl Vollmöller, Robert Liebmann, nach einem Roman von Heinrich Mann
  • Kamera: Günther Rittau
  • Schauspieler: Emil Jannings, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Hans Albers, Rosa Valetti
Josef von
Sternberg
s umjubelter Film »Der blaue Engel« macht die Schauspielerin Marlene Dietrich über Nacht zum Weltstar.
Sternberg
benutzt den im Jahr 1905 erschienenen Roman »Professor Unrat« von Heinrich Mann zu einer Parabel auf die heuchlerische Moral des Kleinbürgertums: Der strenge Gymnasial-Professor Immanuel Rath (Emil Jannings) verliebt sich in die Barsängerin Lola-Lola Fröhlich (Marlene Dietrich). Er wird aus dem Schuldienst entlassen und gerät in eine demütigende Abhängigkeit zu Lola. Er heiratet sie und geht mit ihr auf Tournee. Zum dummen August herabgewürdigt, wird Rath von Lola verlassen, die sich mit dem Artisten Mazeppa (Hans Albers) tröstet. Rath stirbt schließlich in seiner früheren Schule am Katheder. Die Rolle der Lola, ihr Auftreten mit Seidenhut, schwarzen Strümpfen und teilweise entblößten Oberschenkeln sowie die mit rauer Stimme in einer einzigartigen Mischung aus Können und Dilettantismus vorgetragenen Lieder wie »Ich bin die fesche Lola«, »Kinder, heut abend, da such ich mir was aus« und »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt« (Musik: Friedrich Hollaender/Text: Robert Liebmann) lassen die Dietrich zum umschwärmten Sexsymbol der 30er Jahre aufsteigen.
Der Kritiker Herbert Ihering schreibt über ihre Erscheinung: »Sie singt und spielt fast unbeteiligt, phlegmatisch. Sie ist ordinär, ohne zu spielen. Alles ist Film, nichts Theater.« Neben Emil Jannings beeindruckt vor allem Hans Albers, der hier in einer Nebenrolle auftritt.
Der von der Ufa produzierte Film beweist auch die »Flexibilität« des Unternehmens: Politisch steht die Ufa, die seit 1927 von Alfred Hugenberg beherrscht wird, rechts. Sie finanziert aber die Verfilmung des Romans des linksliberalen Autors Heinrich Mann, da sie sich kommerziellen Erfolg verspricht.
  • Deutscher Titel: Shanghai Express
  • Original-Titel: SHANGHAI EXPRESS
  • Land: USA
  • Jahr: 1932
  • Regie: Josef von
    Sternberg
  • Drehbuch: Jules Furthman
  • Kamera: Lee Garmes
  • Schauspieler: Marlene Dietrich, Clive Brook, Anna May Wong, Warner Oland, Eugene Pallette
  • Auszeichnungen: Oscar 1932 für Kamera
In Los Angeles kommt Josef von
Sternberg
s Film »Shanghai Express« in die Kinos.
Marlene Dietrich und Clive Brook spielen die Hauptrollen in dieser melodramatischen Geschichte, die dem Regisseur vor allem als Hintergrund für die Selbstdarstellung der Dietrich dient.
Ungewöhnlich für Hollywood ist, dass sich fast die gesamte Handlung an einem einzigen Ort abspielt: Im Expresszug von Peking nach Shanghai trifft eine bunte Reisegesellschaft zusammen, darunter der englische Captain Harvey (Brook) und seine frühere Geliebte Madeleine (Dietrich), die sich als die berühmt-berüchtigte »Shanghai-Lily« entpuppt. Einer der Mitreisenden, der Chinese Chang (Warner Oland), ist ein Rebellenführer, dessen Leute den Zug kapern. Er droht Harvey zu erschießen, wenn »Shanghai-Lily« ihm nicht zu Willen ist. Nach manchen Verwicklungen kann Harvey schließlich in Shanghai seine wiedergewonnene Freundin in die Arme schließen.
Der Film wird einer der größten Erfolge für Josef von
Sternberg
und mehrt den Ruf Marlene Dietrichs als »femme fatale«, blond, verführerisch und geheimnisvoll.
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