Lexikon
Weißrussland
Russisch-sowjetische Herrschaft
Unter dem Druck der im 19. Jahrhundert betriebenen Russifizierungspolitik entwickelte sich eine weißrussische Nationalbewegung. Nach der russischen Revolution 1917 kam es zunächst zur Proklamation einer bürgerlichen Weißrussischen Volksrepublik, bevor 1919 die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik gegründet wurde. Sie verlor nach dem russisch-polnischen Krieg 1921 ihren westlichen Teil an Polen. 1922 wurde sie Teil der UdSSR. Dem stalinistischen Terror fielen Hunderttausende zum Opfer. Im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes wurden die an Polen verlorenen Gebiete 1939 wieder angegliedert. 1941 besetzten deutsche Truppen Weißrussland. Über 2 Millionen Menschen verloren durch die deutsche Vernichtungs- und Zerstörungspolitik ihr Leben. Nach dem 2. Weltkrieg erfuhr Weißrussland durch die Rückgabe des Gebiets von Białystok an Polen eine erneute territoriale Veränderung. Die Reformpolitik der 1980er Jahre gab der nationalen Bewegung neuen Auftrieb.
Wissenschaft
Gehirn aus der Petrischale
In der Hirnforschung gibt es ein molekulares Werkzeug, mit dem Forschende zumindest Teile der Entwicklung des Gehirns verfolgen können. Sie überwinden immer mehr Schwächen dieser Organoide. von RAINER KURLEMANN Das Gehirn eines Embryos ist ein empfindliches Organ. Die Wissenschaft kann es nicht untersuchen, weil die Forschung dem...
Wissenschaft
Die letzte Revolution – und die nächste
Der wissenschaftliche Fortschritt ist weder kontinuierlich noch konstant. In jüngerer Zeit scheint er sogar zu stagnieren. Ist die Kosmologie eine Ausnahme? von RÜDIGER VAAS Trotz enormer Anstrengungen und Mittel – Arbeitszeit, Geld, Technik, Rechenkapazitäten und so weiter – haben die Zahl und Rate fundamentaler neuer Einsichten...