Lexikon

Wettervorhersage

Wetterprognose
die von sehr verschiedenen Grundlagen ausgehende Beurteilung des künftigen Wetters. Die wissenschaftliche Wettervorhersage sucht die atmosphärischen Vorgänge physikalisch zu verstehen und aufgrund von Erfahrungen und der Gesetzmäßigkeiten den weiteren Ablauf zu bestimmen; wichtig ist dabei die möglichst genaue Erfassung der Ausgangssituation, wozu die Aerologie in steigendem Maß Möglichkeiten bietet. Eine genaue Berechnung künftiger Wetterentwicklung für größere Zeiträume ist wegen Ungenauigkeiten und Vereinfachungen der zugrunde liegenden physikalischen Modelle bisher nicht möglich; dagegen erzielt sie für kurze Zeitspannen gute Ergebnisse.
Kurzfristvorhersagen werden für 12 Tage erstellt und geben eine möglichst genaue Vorhersage zu erwartender Wetterereignisse (z. B. Schauer, Gewitter, Nebel). Wichtig für den voraussichtlichen Wetterablauf ist das Verhalten der Luftdruckgebilde und die Bewegung der Fronten. Als Arbeitsgrundlage für die Vorhersage dienen die Beobachtungen der synoptischen Stationen, die in den Wetterkarten aufgezeichnet sind. Eine wichtige Ergänzung der Wetterkarte liefern die Satellitenbilder, da sie die großräumige Verteilung der Wolkenfelder zeigen, aus der man auf Luftdruck- und Strömungsverhältnisse schließen kann. Die Treffsicherheit dieser Prognosen beträgt in unserem Klima etwa 85%. Laien (z. B. Fischer, Bauern), die durch ständige Beobachtung des Wetters, besonders der Wolken, genügend Erfahrungen gesammelt haben, vermögen auch ohne den Apparat der Wetterwarten brauchbare, kurzfristige Wettervorhersagen zu geben.
Mittelfristvorhersagen, etwa für die folgende Woche, geben den Charakter des zukünftigen Wetterablaufs an; sie können nach der synoptischen Methode unter Berücksichtigung von Eigentümlichkeiten gewisser Wetterlagen, z. B. ihrer Beharrungstendenz, mit erheblich geringerer Treffsicherheit als bei Kurzfristvorhersagen aufgestellt werden.
Langfristvorhersagen für die folgenden Wochen und Monate, für entfernter liegende Monate und ganze Jahreszeiten erfordern gänzlich andere Methoden, die alle noch mit größerer Unsicherheit behaftet sind. Für die Vorhersage von Großwetterlagen bzw. der Witterung von Jahreszeiten haben sich an langen Beobachtungsreihen statistisch festgestellte Beziehungen zwischen Witterungscharakter und Sonnenflecken am besten bewährt. Detaillierte Angaben über das Wetter eines etwa 3 Monate vorausliegenden einzelnen Tags oder einer so weit vorausliegenden Woche sind zur Zeit unmöglich. Mond und Planeten sind ohne merkbaren Einfluss auf das Wetter. Schlüsse, die aus dem Verhalten von Tieren auf die kommende Witterung gezogen werden, dürfen nur mit Vorsicht behandelt werden.
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