Lexikon
Zürich
Hauptstadt des schweizerischen Kantons Zürich, am Ausfluss der Limmat aus dem Zürichsee, 338 000 Einwohner (Agglomeration 954 000 Einwohner); die größte Stadt der Schweiz und ihr wichtigstes Handels-, Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum, Kongress- und Fremdenverkehrsort; romanisches Großmünster (12./13. Jahrhundert), romanisch-gotisches Fraumünster (erste Anlage von 853; 13.–15. Jahrhundert), Wasserkirche (15. Jahrhundert), Kirche St. Peter (14.–16. Jahrhundert), Rathaus (17. Jahrhundert), Zunfthäuser (seit dem 14. Jahrhundert), Bürgerhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts; Bahnhofstraße mit Geschäftshäusern des 19. und 20. Jahrhunderts; Universität (1833), technische Hochschule (1855), Musikhochschule, Zentralbibliothek (1914); Schweizerisches Landesmuseum, Museum Rietberg (außereuropäische Kunst), Kunsthaus u. a. Museen; Schauspiel- und Opernhaus; Sternwarte, botanischer und zoologischer Garten.
Als Sitz zahlreicher Großbanken, Versicherungsunternehmen und Holdinggesellschaften ist Zürich ein Finanzzentrum von Weltrang. Die Industrie umfasst vor allem Maschinenbau, Herstellung von medizinischen Geräten, Elektro-, Metall-, Porzellan-, chemische, Textil- u. a. Industrie; Zentrum im schweizerischen Verlagswesen und Buchhandel; Durchgangsort international wichtiger Straßen- und Bahnverbindungen; internationaler Flughafen Kloten.
Geschichte
Neolithische und bronzezeitliche Siedlungen wurden vor allem an den Seeufern, nahe der Flussläufe im Unterland und auf Anhöhen entdeckt. Seit der Spätbronzezeit wiederholt besiedelt war der Üetliberg westlich der Stadt. Die Eisenzeit ist vor allem in Grabhügeln, seltener in Siedlungen nachgewiesen. In römischer Zeit entstanden die Vici (Zivilsiedlungen) Turicum (Zürich) und Vitudurum (Winterthur). 741–746 ist in der fränkischen Verwaltungsorganisation erstmals der Zürichgau als Teil des Thurgaus belegt. Erst im 12. Jahrhundert wurde der zuvor nur im Kern befestigte Münz-, Zoll- und Marktort Zürich ummauert. Nach dem Aussterben der Zähringer, die vom 11. Jahrhundert an die Reichsvogtei ausgeübt hatten, wurden 1218 die Stadt Zürich und die beiden städtischen Stifte reichsfrei. Der Umsturz des Ritters R. Brun und der Handwerkzünfte brachte 1336 die bis 1798 währende Zunftverfassung. 1351 schloss Zürich ein Bündnis mit den eidgenössischen Orten. Die danach einsetzende Territorialbildung dauerte bis um 1490 und brachte Zürich 1436–1450 in Konflikt mit Ansprüchen der verbündeten Schwyzer und Glarner (Alter Zürichkrieg) wie auch innerhalb der eigenen Stadt und Landschaft (Waldmannhandel 1489). Durch H. Zwingli wurde Zürich zu einem Zentrum der Reformation und mit dieser zum modernen frühneuzeitlichen Staatswesen. Dank J. G. Bodmer, J. J. Breitinger, J. C. Lavater, S. Geßner und H. Pestalozzi nahm die Stadt eine bedeutende Stellung im deutschen Geistesleben des 18. Jahrhunderts ein. 1798 zerfiel die alte Ordnung und Zürich nahm die Helvetische Verfassung an. 1799 war Zürich Schauplatz zweier Schlachten der Koalitionskriege. Ein Erfolg der gegen das „System Escher“ des Zürcher Bankiers und Eisenbahnbarons A. Escher gerichteten demokratischen Bewegung war die auf direktdemokratischen Prinzipien gründende, geltende Kantonsverfassung von 1869. Leitsektoren der im schweizerischen Vergleich überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Entwicklung Zürichs waren vom frühen 19. Jahrhundert an zuerst die Textil-, später die Maschinenindustrie, im 20. Jahrhundert vor allem die Finanzgesellschaften.
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