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Nobelpreis Physik geht 1903 an eine Frau

1903 teilten sich drei Menschen den Nobelpreis für Physik: Pierre Curie, Henri Antoine Becquerel und - Marie Curie. Nie zuvor hatte eine Frau den Nobelpreis Physik erhalten, ja nie zuvor war überhaupt ein Nobelpreis an eine Frau vergeben worden.Ihr Verdienst war es gewesen, die spontane Radioaktivität nachzuweisen. Doch sollte sich die Curie in ihrem Leben noch einige Male als Pionierin hervortun. So erhielt die Polin 1911 zum zweiten Mal den Nobelpreis, dieses Mal den für Chemie. Auch das ist bislang noch keiner Frau zuvor oder später gelungen. Außerdem war die Forscherin die erste ordentliche Professorin für Physik sowie erstes weibliches Mitglied der Pariser Académie de Médecine. Selbst nach ihrem Leukämietod blieb Marie Curie Vorreiterin: Sie wurde im Pariser Phantéon beigesetzt. Keiner anderen war diese Ehrung aufgrund eigener wissenschaftlicher Verdienste bislang zuteil geworden.

von Susanne Böllert, wissen.de

Curie verdient sich den Nobelpreis Physik durch unendlichen Fleiß

Intelligenz, Fleiß und der starke Wille, sich in einer von Männern dominierten Welt, der Wissenschaft, nicht unterkriegen zu lassen, brachten der nach Paris geflohenen, polnischen Exilianten neben den beiden Nobelpreisen viele weitere Ehrungen ein. Doch ging es Marie Curie nie um etwas anderes als die Forschung. Eitelkeit zählte dagegen nicht zu den Eigenschaften dieser bemerkenswerten Frau.

Albert Einstein fand für ihren Charakter und ihren Verdienst diese Worte:

"Sie war von einer Stärke und Lauterkeit des Willens, von einer Härte gegen sich selbst, von einer Objektivität und Unbestechlichkeit des Urteils, die selten an einem Menschen vereinigt sind. Sie fühlte sich in jedem Augenblick als Dienerin der Gesellschaft, und ihre tiefe Bescheidenheit ließ in ihr keine Selbstzufriedenheit aufkommen. () Die größte wissenschaftliche Tat ihres Lebens, der Existenznachweis und die Isolierung radioaktiver Elemente, verdankt ihre Realisierung nicht nur einer kühnen Intuition, sondern auch einer Hingabe und Zähigkeit in der Ausführung ihrer Forscherarbeit, unter denkbar harten äußerlichen Verhältnissen, wie sie in der Geschichte der Wissenschaft nicht oft aufgetreten ist. Wenn auch nur ein kleiner Teil von Frau Curies Charaktergröße und Hingabe in den Intellektuellen Europas lebendig wäre, stünde es besser um Europas Schicksal."

 

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