Eine Verwechslung der Begriffe "Hypotrichose" und "Hypertrichose" passiert schnell. Bei der "Hypotrichose" handelt es sich um eine verminderte Körperbehaarung (hypo-, griechisch, (dar)unter, weniger). Sie tritt selten auf und ist meist angeboren. Oftmals haben Hypotrichose-Erkrankte auch andere angeborene Fehlbildungen oder Stoffwechselanomalien.
Die vermehrte Körperbehaarung infolge übermäßigen Haarwachstums wird als Hypertrichose bezeichnet (hyper-, griechisch, übermäßig, mehr als). Sie wird besonders von Frauen als störend empfunden, hat jedoch nicht immer Krankheitswert. Die Hypertrichose kann auf einem Muttermal auftreten, aber auch generalisiert den ganzen Körper betreffen.
Die generalisierte Form kann sich infolge von Stoffwechselerkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion), manchen Krebsleiden oder nach Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Epilepsie- oder Blutdruckmedikamente) entwickeln. Als weitere Störung der Behaarungsintensität kann bei Frauen außerdem eine auffällige Vermehrung und Verdickung der Haare sowie ein männliches Behaarungsmuster hin zur Vermännlichung (Virilisierung) auftreten.
Die Therapie der vermehrten Behaarung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Ist diese nicht behandelbar, bleibt nur die kosmetische Entfernung der störenden Haare. Eine dauerhafte Entfernung der Haare ist durch Epilation (Zerstörung der Haarwurzel durch elektrischen Strom oder Laser) möglich.