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Die Antike – Grundlage unserer Kultur

In der griechischen Antike wurden die wichtigsten literarischen Formen ausgebildet, beginnend mit den Epen Homers im 8. Jahrhundert v. Chr. Ab dem 7. Jahrhundert begann die Lyrik aufzublühen: mit individualistischen Gedichten von Alkaios und Sappho sowie heiter-graziösen Versen von Anakreon. Im 5. Jahrhundert v. Chr. erlebte in Athen die Tragödie mit Aischylos, Sophokles und Euripides ihre Blüte, die Komödie mit Aristophanes. Als Chronist des Peloponnesischen Kriegs prägte Thukydides die Geschichtsschreibung, neben Herodot, der die vielleicht wichtigste Quelle zur antiken Geschichte und Ethnografie hinterließ.

Eine große Wirkung, bis hinein ins abendländische Mittelalter, erreichten die philosophischen Schriften Platons aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. sowie die seines Schülers Aristoteles, der im 4. Jahrhundert v. Chr. die wissenschaftliche Terminologie begründete und eine erste Poetik verfasste. Im Hellenismus verbreiteten sich griechische Sprache und Kultur bis in den Orient.

Dem Vorbild griechischer Rhetoriker und hellenistischer Historiker wie Polybios eiferte im Rom des 1. Jahrhunderts v. Chr. Cicero nach, der mit seinen Schriften das klassische Latein prägte. Die Endzeit der römischen Adelsrepublik war geprägt von der Geschichtsschreibung Caesars und Sallusts, von der Lyrik der Neoteriker um Catull mit ihren exquisiten Kleinformen und von der Lehrdichtung des Lukrez.

Unter Augustus erreichte die römische Literatur ihre Blüte. Während Livius mit seiner Stadtgeschichte zur Autorität in historischen Fragen wurde, erneuerten Tibull, Properz und Ovid die römische Liebeselegie. Mit seinem großen römischen Nationalepos »Aeneis« schuf Vergil das wohl einflussreichste Werk lateinischer Epik; noch Mittelalter und Renaissance galt es als Vorbild. Die frühe Kaiserzeit brachte große Prosawerke hervor, Senecas philosophische Schriften etwa und die »Naturgeschichte« Plinius des Älteren, sowie die Satiren Juvenals und die spöttische Epigrammdichtung Martials.

Altes Testament: Glaubensfundament mit literarischem Anspruch

Aus welchem Grund wurde die Bibel verfasst?

Das »Buch der Bücher«, das im alten Orient entstand, sollte in Zeiten der politischen Apokalypse den Glauben untermauern und erneuern. Es stellt eine Art Bibliothek des monotheistischen Judentums dar. Am Anfang der Bibelschöpfung war alles wüst und leer. Im 6. Jahrhundert v. Chr. hatten die Babylonier die Mauern des Kulturzentrums Jerusalem geschleift. Fast alle Archive waren vernichtet und mit ihnen drohte der jüdische Glaube unterzugehen. Ein Kodex von Schriften war notwendig, der das Volk im Namen des gerechten Gottes Jahwe wieder einen sollte. Das Alte Testament fängt an, wo das Alte Israel zu bestehen aufhörte.

Auf dem Alten Testament beruhen jüdisches und – durch das Neue Testament neu begründet – christliches Leben. Das Alte Testament ist kein Roman, sein Name stammt aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert.

Was für Texte enthält das Alte Testament?

Im Alten Testament finden sich zum Beispiel ellenlange Stammeslisten wie in Numeri, Gesetze wie in Leviticus, daneben aber auch Vorhersagen, die den Untergang Jerusalems als Konsequenz israelitischer Verfehlungen gegenüber Jahwe quasi prophetisch nachreichen (Jeremias), sowie Lobpreisungen Gottes, Sprüche und Lebensregeln (Weisheit, Jesus Sirach).

Am Ende des Entstehungsprozesses, der etwa um das Jahr 100 n.Chr. abgeschlossen wurde, war ein vierteiliger Schriftkanon entstanden, der die Überlieferung um neun Zehntel erweiterte (und den das Christentum nochmals um sieben »deuterokanonische« Schriften – also Schriften, die für Christen integraler Bestandteil der Bibel sind – ergänzte): die fünf Bücher Mose, die Bücher der Geschichte Israels, Lehrweisheiten und fromme Psalmen sowie prophetische Bücher.

Welche Ereignisse werden in der Bibel erzählt?

Die Historie von der Genesis bis Esther beginnt in mythischer Vorzeit mit der Erschaffung der Welt und von Adam und Eva. Sie beschreibt den Auszug aus Ägypten, die Eroberung des Westjordanlandes, den Krieg gegen die Kanaaniter, die Zerstörung Jerusalems und das babylonische Exil – jenen Moment also, der die Schöpfung des Alten Testaments initiierte. Der politischen Katastrophe ist der Neuanfang mit eingeschrieben: Geschichte und Hoffnung, Vergangenheit und Zukunft, Altes und Neues Jerusalem werden Literatur.

Im Alten Testament lesen die Menschen kaum. Als Mose die Zehn Gebote eines neuen »alten Bundes« aus Gottes Mund, in Stein gemeißelt, vom Berg Sinai hinunterträgt, tanzt das Volk lieber um ein Kalb aus Gold. Hätte Mose den Israeliten »die Leviten lesen« können, die als Buch Leviticus allerdings erst um 450 v. Chr. entstanden, er hätte es sicher getan. Das Alte Testament selbst aber ist ein viel gelesenes und zitiertes Stück Weltliteratur, das Anekdoten, Fabeln, Gleichnisse, Mythen, Annalen, Märchen und Reflexionen, menschliche Tragödien, Liebes-, Kriegs- und Kriminalgeschichten zu einer Anthologie des Glaubens fasst.

Besitzen die Geschichten auch Unterhaltungswert?

Ja, die Handlung bietet ein Panoptikum menschlicher Verhaltensweisen. So gibt es im Alten Testament einfallsreiche Morde. Und von Noahs Töchtern bis zu Thamar oder Judith, von Delila bis zur Königin von Saba wissen die Frauen ihre Reize äußerst verführerisch einzusetzen: unmoralische Angebote zwischen Gut und Böse, zwischen politischem Kalkül, inzestuöser Selbsterhaltung und purer Eitelkeit. Die Legende vom Hof Davids ist ebenso spannend zu lesen wie das Drama um Hiobs verzweifelte Seelenpein oder die weise Lebensskepsis eines Kohelet. Der umfangreichste und gräulichste Fluch der Literaturgeschichte (Deuteronomium 28) ist ebenso atemberaubend wie die Fabeln von Sodom und Gomorrha und vom Turmbau zu Babel oder die Lösung der juristischen Probleme im Buch Ruth.

Verpackt sind die Geschichten in eine mal knappe, mal elegante, mal visionär-gewaltige Sprache, am schönsten aber wohl in den 30 Gedichten des Hohen Liedes Salomons, das wegen seiner lebensfrohen Bildlichkeit und seiner – nur manchmal züchtig metaphorisch verkleideten – Erotik zu den Meilensteinen der Lyrik zählt.

Ist das Neue Testament eine Fortsetzung des Alten Testaments?

Nein, in den vier Evangelien des Neuen Testaments ist alles sehr viel keuscher, braver und auch weniger spannend ausgemalt. Gott will hier der gute Gott aller Menschen sein. Wenn er durch seinen Sohn Jesus Christus Wunder tut, dann nicht, um in der Sintflut alles bis auf Noahs Arche zu vernichten (oder im Roten Meer zumindest die Ägypter zu ertränken); hier will er Lahme gehen machen, Tote zum Leben erwecken und Wasser in Wein verwandeln.

Zur Rettung der Menschheit schickt Gott seinen eigenen Sohn in den Tod am Kreuz. Dem Evangelisten Johannes gemäß droht damit nicht zuletzt auch der Tod der Heiligen Schrift. In Jesus nämlich wurde das Wort (griechisch logos) »Fleisch und wohnte unter uns«. Seine Auferstehung aber hat den Fortbestand der frohen Botschaft und der religiösen Dichtung gesichert.

Wussten Sie, dass …

die Bibel in über 250 Sprachen übersetzt worden ist?

das »Buch der Bücher« bis heute für Maler und Dichter ein unerschöpfliches Motivarsenal darstellt? So bevölkerte Dante in seiner 1307 bis 1321 entstandenen »Göttlichen Komödie« den ersten Höllenkreis mit »gerechten Heiden« aus dem Alten Testament, den größten Teil der Himmelsrose aber mit der Christenheit des Neuen Testaments. Thomas Mann erweiterte die Geschichte vom Verkauf des eigenen Bruders im Buch Genesis zur »Joseph«-Tetralogie (1933–1943).

Ilias und Odyssee von Homer: Zwei Meilensteine der Weltliteratur

Was ist die Ausgangssituation der »Ilias«?

Die »Ilias« spielt im zehnten Jahr des Kriegs um die Stadt Troja (griechisch Ilion). Das in 24 Gesänge unterteilte Epos schildert die letzten 49 Tage des Kriegs, der mit dem Raub der schönen Helena durch den trojanischen Königssohn Paris begonnen hatte. Nachdem sich der griechische Heerführer Achilleus zurückgezogen hat, weil Agamemnon ihm seine Kriegsbeute wegnahm, die Fürstentochter Briseis, wendet sich das Glück zugunsten der Trojaner.

Warum rast Achilleus?

Anstelle des Achilleus führt sein Freund Patroklos die griechischen Truppen und fällt. Aus Wut tötet Achilleus Hektor, den Führer der Trojaner, im Zweikampf. Als er sich weigert, den Leichnam des trojanischen Königssohnes herauszugeben, bittet ihn dessen Vater Priamos, dem es schließlich gelingt, den Rasenden zu besänftigen. Die Haupthandlung, in die immer wieder Götter eingreifen, gipfelt in der feierlichen Bestattung des Hektor. Sie ist von vielfältigen Nebenhandlungen, Kommentaren, Vor- und Rückverweisen durchwoben, die kompositorisch straff auf das zentrale Thema bezogen sind, den bereits im »Prooimion« genannten »Zorn des Achill«.

Wovon handelt die »Odyssee«?

Die 24 Gesänge schildern, an die »Ilias« anknüpfend, die Erlebnisse des »listenreichen« griechischen Helden Odysseus, König von Ithaka, der sich nach dem Trojanischen Krieg einer zehnjährigen Irrfahrt unterziehen muss, bevor er zu seiner Gattin Penelope heimkehren kann. Die Handlung spielt sich in 40 Tagen nach dieser Irrfahrt ab, als Odysseus bei den Phaiaken landet, von diesen nach Ithaka gebracht wird und sich dort als Ehemann, Vater und König wieder etabliert. Dieser Erzählstrang wird immer wieder durch einen zweiten unterbrochen, in dem die Irrfahrt in der Rückschau aufgerollt wird.

Was passiert während der Irrfahrt des Odysseus?

Während Telemachos seinen Vater Odysseus sucht und eine Schar von Freiern Penelope bedrängt, wird Odysseus selbst an die Küste der Phaiaken geworfen, nachdem er sieben Jahre bei der Nymphe Kalypso gelebt hatte. Der Königstochter Nausikaa erzählt er seine Abenteuer: die Blendung des einäugigen Kyklopen Polyphem; den Aufenthalt bei der Zauberin Kirke; die Fahrt an den verführerischen Sirenen vorbei und zwischen den Seeungeheuern Skylla und Charybdis hindurch; den Raub der Rinder des Sonnengottes Helios und den Besuch im Hades, wo ihm ein Orakel seine Heimkehr prophezeite. Tatsächlich kehrt er nach Ithaka zurück, gibt sich seinem Sohn zu erkennen und tötet die Freier.

Worin unterscheiden sich »Ilias« und »Odyssee«?

Thematik, literarische Darstellung und Sprache der beiden Werke weisen große Unterschiede auf, weshalb verschiedene Theorien zur Lösung der »Homerischen Frage« – der Frage nach dem oder den Verfassern – entwickelt wurden. Während die »Odyssee« von einem vordergründig moralischen Anspruch zeugt und im Sieg des Guten über das Böse gipfelt (der Vernichtung der Freier durch Odysseus), erweist sich die »Ilias« in der Zeichnung ihrer Figuren und in ihrem Handlungsaufbau als ungleich differenzierter: Achilleus, Priamos und Agamemnon sind als Opfer und Täter zugleich in ein komplexes tragisches Geflecht verstrickt, in Leidenschaften und moralische Verpflichtungen – schon hier ist die Konzeption des Tragischen als »schuldloses Schuldigwerden« zu erkennen, die später von der Tragödie aufgegriffen wurde.

Woher kommt die Form des Epos?

Der Ursprung von »Ilias« und »Odyssee« liegt in epischen Formen (griechisch épos, »Wort«, »Erzählung«), die seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. entstanden waren und erst im 8. Jahrhundert v.Chr. zu Zyklen zusammengestellt wurden. Sie sind durch eine gehobene Sprache in Hexametern mit formelhaften Wendungen charakterisiert, die ihren Ursprung im mündlichen Vortrag umherziehender Sänger haben, die ihre Kunst an den griechischen Herrscherhöfen der Westküste Kleinasiens ausübten.

Hat es den Dichter Homer überhaupt gegeben?

Diese auf den ersten Blick widersinnige Frage ist durchaus berechtigt. Was über Homers Leben bekannt ist, basiert auf Vermutungen. Was wahr ist und was dem Reich der Legende angehört, wird sich nie ganz klären lassen, da es keine direkten Zeugnisse gibt. So lebte Homer wohl im 8. Jahrhundert v.Chr. im kleinasiatischen Raum. Als Geburtsorte wetteifern unter anderem Athen, Ithaka und Chios miteinander, gestorben ist er vermutlich auf der Insel Ios. Schon in der Antike wurde über seine Herkunft gerätselt. Aus dieser Zeit stammt auch das tradierte Bild, das ihn als mittellosen, blinden Wandersänger sieht, der von Adelshof zu Adelshof zog. Seine Kenntnisse des aristokratischen Milieus könnten dafür sprechen, ihn aber andererseits als Angehörigen einer höheren Schicht ausweisen.

Ödipus von Sophokles: Kampf gegen ein vorbestimmtes Schicksal

Wie beginnt das Drama?

Der Titelheld von Sophokles' »König Ödipus« (vor 425 v. Chr.) wendet sich an das Orakel des Apollon in Delphi, um Theben von einer Seuche zu befreien. Es verspricht Rettung, wenn der Mörder von Ödipus' Vorgänger auf dem Thron, König Laios, gefunden würde. Der Seher Teiresias bezeichnet Ödipus selbst als den Täter, doch man schenkt ihm keinen Glauben. Zwei Orakelsprüche aus längst vergangener Zeit, an die man sich in Theben bald erinnert, bringen indes neue Indizien: So war Laios einst geweissagt worden, er würde von seinem eigenen Sohn erschlagen werden. Daraufhin hatte Laios seinen kleinen Sohn im Gebirge aussetzen lassen, wo er später angeblich von einer Räuberbande getötet wurde.

Wer war König Ödipus?

Ödipus war als Sohn des Königs Polybos am Hof von Korinth aufgewachsen, und ihm war prophezeit worden, er würde einmal seinen Vater töten und seine Mutter heiraten. Zutiefst erschüttert von diesem Orakelspruch und um dem tragischen Schicksal eines Vatermörders zu entgehen, hatte Ödipus Korinth verlassen. Auf seiner Wanderschaft geriet er an einem Scheideweg mit einem unbekannten Mann in Streit und tötete ihn im Zweikampf. Dann löste er das Rätsel der Sphinx, eines geflügelten Untiers, das die Stadt Theben bedrohte. Als Preis dafür gewann er die Hand der verwitweten thebanischen Königin Iokaste und wurde selbst König von Theben.

Wie bewahrheitet sich der Orakelspruch?

Als aus Korinth der Tod des Königs Polybos – seines vermeintlichen Vaters – gemeldet wurde, erfuhr Ödipus, dass er von diesem an Kindes statt angenommen worden war. Der Überbringer der Nachricht vom Tode Polybos' war derselbe, der einst das Kind des Laios aus Mitleid nicht getötet, sondern einem korinthischen Hirten übergeben hatte. Später war der Bote auch noch Zeuge der tödlichen Auseinandersetzung zwischen Ödipus und König Laios – dem unbekannten Mann am Scheideweg. So war Ödipus also tatsächlich zum Mörder seines Vaters und zum Gatten seiner Mutter, der Königin Iokaste, geworden. Als dies alles offenbar wurde, erhängte sich Iokaste und Ödipus stach sich die Augen aus.

Warum ist Ödipus ein moderner Charakter?

Bei Sophokles steht die Tragödie des isolierten, aus der Gemeinschaft ausbrechenden Individuums im Mittelpunkt. Sein Held agiert aus eigener Verantwortung gegen die Götter und wird dadurch, dass er versucht, sich seinem Schicksal zu entziehen, »schuldlos schuldig«. Ödipus wird so, im Konflikt zwischen Identitätssuche und Verdrängung, zwischen Erkenntnis und Verblendung, zum Modell für die Ambivalenz der menschlichen Existenz.

Gattungsgeschichtlich stehen die Dramen des Sophokles zwischen denen seines Vorbilds Aischylos und denen des jüngeren Euripides. Aischylos ist in seinem pathetisch-getragenen Duktus noch vom Vertrauen in das göttliche Walten und in die Einbindung des Einzelnen in den Geschlechterverband bestimmt. Euripides (um 480–406 v. Chr.) machte als Vertreter eines »säkulareren« Bewusstseins das Individuum mit seinen widersprüchlichen Leidenschaften zum Thema seiner Tragödien und wurde mehr noch als Sophokles zum Vorbild des modernen Dramas.

Was war das Neue an Sophokles' Drama?

Die wichtigsten dramaturgischen Neuerungen bei Sophokles bilden die Erweiterung des darstellerischen Spektrums durch die Einführung eines dritten Schauspielers und die Herauslösung der einzelnen Tragödie aus dem Zusammenhang der Trilogie (siehe Aischylos).

Wussten Sie, dass …

der Ödipusstoff, dem auch Aischylos und Euripides nicht erhaltene Tragödien widmeten, immer wieder variiert wurde, meist in Anlehnung an eine Fassung Senecas aus dem 1. Jahrhundert? Als Drama etwa von dem Aufklärer Voltaire (1718), als Oratorium von Igor Strawinsky (1927) oder als Filmadaption von Pier Paolo Pasolini (»Edipo Re«, 1967), der die Handlung in den unterentwickelten Süden Italiens verlegte.

nicht zuletzt durch Sigmund Freuds psychoanalytische Deutung des Mythos (»Ödipuskomplex«) dieses Drama noch im allgemeinen Bewusstsein verankert ist wie kaum eine andere antike Tragödie?

Wer war der künstlerische Ziehvater von Sophokles?

Nach eigenem Bekunden lernte er die dramatische Kunst von seinem älteren Zeitgenossen Aischylos. Sophokles (um 496–406 v. Chr.) war ein einflussreicher Politiker und vielfach ausgezeichneter Dramatiker im antiken Athen. 441–439 v. Chr. bekleidete er zusammen mit Perikles das Strategenamt, übte aber auch hohe Priesterämter aus. Zusammen mit Aischylos und Euripides bildete er in der Antike das illustre »Dreigestirn« der attischen Tragödie. Sophokles hat über 100 Bühnenwerke verfasst, von denen sieben erhalten sind. Sein »König Ödipus« (»Oidípous tyrannos«, vor 425 v. Chr.) wurde zum Urbild des analytischen Dramas, bei dem die entscheidenden Ereignisse bereits vor der einsetzenden Bühnenhandlung stattgefunden haben und »nur herausentwickelt« (Friedrich Schiller) werden.

Ovids Metamorphosen: Ewige Dauer im Wandel

Welche Werke hat Ovid im Laufe seines Lebens verfasst?

Ovids dichterisches Werk lässt sich in drei Komplexe gliedern: Zu den erotischen Dichtungen zählen die Liebeselegien (»Amores«), in denen er sich spielerisch vom Phänomen der Liebe distanziert und es ironisch kommentiert, sowie »Ars amatoria« (»Liebeskunst«), die formal in der Tradition des Lehrgedichts steht. Ihr galant-frivoler Tonfall soll Ovid die Verbannung durch den konservativ gesonnenen Kaiser Augustus eingebracht haben, man vermutet aber, dass eher die Mitwisserschaft an einem Sittenskandal oder politische Ränke der Grund waren. Die größeren erzählenden Dichtungen umfassen neben den »Metamorphosen« die unvollendeten »Fasti«, eine dichterische Darstellung des römischen Festkalenders, und die »Heroides«, ein fiktiver Briefwechsel mythologischer Heldinnen mit ihren Gatten/Geliebten.

Ab 8 n.Chr. jedenfalls lebte Ovid in Tomis (heute Konstanza) am Schwarzen Meer im unfreiwilligen Exil. Die Werke aus dieser Zeit– »Tristia« (»Klagelieder«) und »Epistulae ex Ponto« (»Briefe vom Schwarzen Meer«) – sind von schwerer Melancholie und tiefer Resignation gekennzeichnet, von der vergeblichen Hoffnung auf eine baldige Rückkehr aus der tristen Grenzprovinz in das strahlende Rom.

Wovon handeln die »Metamorphosen«?

Das Epos verknüpft etwa 250 Geschichten mittels kunstvoller Übergänge zu einem zyklischen Gedicht (»carmen perpetuum«) mit wechselnden Handlungsträgern. Allen Episoden gemeinsam ist das Motiv der Verwandlung (griechisch metamórphosis), dem der Gedanke der »ewigen Dauer im Wandel« zugrunde liegt: Mag sich auch die äußere Form der Dinge ändern, ihr inneres Wesen bleibt immer gleich. Das 15 Bücher zu je 700 bis 900 Hexameterversen umfassende Werk wurde noch vor der Verbannung vollendet.

Thematisch wird ein weiter Bogen von der Entstehung des Universums bis hin zur Apotheose des Augustus gespannt, von den Mythen der Urzeit (Götterversammlung, goldenes Zeitalter) über die großen mythologischen Zyklen (Kadmos, Perseus, Theseus, Herakles) bis zum Trojanischen Krieg, der durch die Aeneas-Sage mit dem römischen Gründungsmythos verbunden ist. Das Werk mündet schließlich in eine Huldigung an Kaiser Augustus – da sah Ovid in ihm noch den großen Hoffnungsträger seiner Zeit.

Worin offenbart sich die große Kunst Ovids?

Im souveränen Umgang mit den verschiedensten Sprachebenen zeigt sich der rhetorisch geschulte Dichter; sein Tonfall bewegt sich spielerisch zwischen archaischem Pathos, philosophisch-didaktischem und bukolischem Stil. Mit leichter Hand verknüpft Ovid Stoffe unterschiedlichster Provenienz: uralte Schöpfungsmythen (Sintflut, Deukalion und Pyrrha) aus der »Theogonie« des Griechen Hesiod (um 700 v. Chr.), Mythenzyklen nach dem Vorbild Homers und der antiken Tragödie, altitalische Stoffe, die »Aeneis« des Vergil, aber auch volkstümliche Idyllen wie die Erzählung von dem liebenswerten alten Paar Philemon und Baucis, das von Jupiter als Dank für seine freigebige Bewirtung in Bäume verwandelt wird.

Die Götter, die immer wieder in das Geschehen eingreifen, um die sterblichen Protagonisten als Lohn oder Strafe für ihre Handlungen in belebte oder unbelebte Objekte zu verwandeln, sind menschlich gezeichnet und damit nicht mehr Hüter eines unabänderlichen Schicksals, das etwa in der griechischen Tragödie herrscht: Der Mythos ist sozusagen »säkularisiert« und die Menschen werden nur noch von ihren eigenen Affekten gesteuert.

Welchen Einfluss entfaltete Ovids großes Meisterwerk?

Obwohl die »Metamorphosen« wie die übrigen Dichtungen Ovids unter Augustus geächtet waren, wurde kaum ein anderes Werk in der Antike so viel gelesen. Trotz zahlreicher Übersetzungen, etwa durch Albrecht von Halberstadt im Jahr 1210, wirkte es weniger als direktes literarisches Vorbild denn als schier unerschöpfliche Motivquelle zur antiken Mythologie, aus der sich neben der Literatur besonders die bildende Kunst gern bediente.

Was ist über Ovids Leben bekannt?

Publius Ovidius Naso (43 v.Chr.–17/18 n.Chr.), besser bekannt als Ovid, entstammte dem Ritterstand der mittelitalienischen Landstadt Sulmo und erhielt eine gute Ausbildung. Nachdem er eine vielversprechende politisch-juristische Karriere begonnen hatte, wandte er sich ganz der Dichtkunst zu, unterstützt von einem Mäzen, was in der damaligen Zeit durchaus üblich war. Er bekleidete bedeutende Ämter und hatte das Wohlwollen des Kaisers Augustus, später fiel er jedoch bei ihm in Ungnade. Vergeblich versuchte er, seine Begnadigung zu erreichen, doch auch nach Augustus' Tod musste er in der Verbannung bleiben.

Wussten Sie, dass …

Ovid als postmoderner Held existiert? Christoph Ransmayr sorgte 1988 für Aufsehen mit dem Roman »Die letzte Welt«, der authentische Passagen aus Ovids Werk mit fiktiven Zusätzen verknüpft. Ransmayr lässt Ovid an seinem Verbannungsort selbst verschiedene »Metamorphosen« durchlaufen.

Satyricon von Petronius: Sittengemälde der römischen Dekadenz

Wovon handelt der »Satyricon«?

Als Erzähler und Protagonist des »Satyricon« fungiert der Freigelassene Encolpius, der mit seinem Lieblingssklaven Giton nebst diversem Anhang als eine Art »fahrender Scholast« durch die Lande zieht, auf der Flucht vor dem nach Art eines Leitmotivs immer wieder auftauchenden phallischen Bauerngott Priapus, der ihn wegen eines Kultfrevels verfolgt. Der »Satyricon« ist ein lebendiges Sittengemälde der frühen römischen Kaiserzeit, dem eine besondere Stellung innerhalb der antiken Literatur zukommt: Es ist das erste groß angelegte Erzählwerk in Prosa. Von dem ursprünglich 16 Bücher umfassenden Text, dessen Entstehungszeit nicht bekannt ist, sind nur Teile der drei letzten Bücher überliefert. Er ist in zwanglosem Prosastil gehalten, wird aber durch lyrische Einlagen unterbrochen.

Wer wird Ziel des Spotts?

Die haarsträubenden Abenteuer, die Encolpius erlebt, bieten dem Autor Gelegenheit zu realistisch-überspitzten Schilderungen seines zeitgenössischen Umfelds: Kneipen und Bordelle werden ebenso zum Thema wie Paläste, Kunstgalerien oder das derbe Milieu der Seeleute und Bauern; Erbschleicherei, sexuelle Perversionen und vor allem der protzige Lebensstil reicher, ungebildeter Emporkömmlinge werden aufs Korn genommen. Dabei werden die einzelnen Charaktere exakt beobachtet und in markanter Volkssprache pointiert und äußerst glaubwürdig gezeichnet. Auch die zeitgenössische Literatur parodiert Petronius, etwa wenn der Möchtegerndichter Eumolpus zu einem pathetischen Bürgerkriegsepos ansetzt, nach dem Vorbild, das die schwülstigen »Pharsalia« seines Zeitgenossen Lukan (39–65 n. Chr.) und wohl Neros eigenes Troja-Epos lieferten.

Was passiert beim Gastmahl des Trimalchio?

Das Gastmahl wird von einem ehemaligen Sklaven, Trimalchio, veranstaltet, der ein Prototyp eines neuen Standes zu Reichtum gelangter Freigelassener ist und sich in seiner kampanischen Heimatstadt als Provinzmogul geriert. Es soll nicht nur seinen Reichtum demonstrieren, sondern auch Bildung und feinen Geschmack. Leute seines Schlages, Herumtreiber und Tagediebe wie der Erzähler selbst bilden das Publikum, das sich natürlich weniger von seinen »kulturellen« Darbietungen beeindrucken lässt als von der extravaganten siebengängigen Speisenfolge, deren protzige Maßlosigkeit das Missverhältnis zwischen dem riesigen Vermögen des Gastgebers und dessen Unbildung und Geschmacksunsicherheit – im Materiellen wie im Geistigen – deutlich vor Augen führt. Als Trimalchio schließlich, voll des 200-jährigen (!) Falernerweins, sein eigenes Leichenbegängnis samt Apotheose (Vergöttlichung) inszeniert, ruft der allgemeine Tumult die Feuerwehr auf den Plan, die dem Ganzen ein feuchtes Ende bereitet.

Worauf bezieht sich das Gastmahl?

Die Situation des Gastmahls verweist auf das Muster des gelehrten philosophischen Tafelgesprächs. Erst wenn man sich den hohen Rang von Platons »Symposion« vergegenwärtigt, dem philosophisch-literarischen Meisterwerk mit seiner brillanten Rhetorik, kann man die groteske Qualität des Trimalchio mit seiner plumpen Vulgärsprache ganz ermessen. Mit dem »Gastmahl des Trimalchio« blieb ein formal geschlossenes und daher häufig separat herausgegebenes Teilstück des »Satyricon« erhalten.

Welche literarische Gattung erfand Petronius?

In seiner derben und ironischen Darstellungsweise und seiner als Irrfahrt beziehungsweise Reise angelegten Struktur – die auch Homers »Odyssee« parodiert – wirkte das »Satyricon« gattungsbildend für den pikaresken oder Schelmenroman, vom satirischen Ritterroman des Spätmittelalters bis hin zu Miguel de Cervantes (»Don Quijote«, 1606/1615) und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (»Der Abentheurliche Simplicissimus«, 1668). Federico Fellini regte es zu einer Verfilmung an (»Fellinis Satyricon«, 1969), in der die Monstrosität des trimalchionischen Gastmahls effektvoll in Szene gesetzt ist.

Wer war Petronius?

Gaius Petronius Arbiter (11–66 n. Chr.) war ein hoher Staatsbeamter, der zeitweise sogar das Amt eines Konsuls bekleidete. Er machte sich als »arbiter elegantiae«, als »Schiedsrichter des feinen Geschmacks«, am Hof Neros (37 bis 68 n. Chr.) buchstäblich einen Namen – was ihn nicht hinderte, die Sitten seiner Zeit sarkastisch zu kommentieren. Der Müßiggänger fiel dann allerdings einem politischen Ränkespiel zum Opfer, das ihn der Verschwörung gegen Kaiser Nero bezichtigte. Um einer Verurteilung zuvorzukommen, wählte er den Freitod, den er ähnlich zelebrierte wie sein Leben. Er fuhr noch in seinem Testament satirische Geschütze gegen Nero auf.

Augustinus' Bekenntnisse: Ein religionsphilosophisches Zeugnis

Welche Herkunft besaß der spätere Kirchenvater?

Aurelius Augustinus (354–430) wurde im numidischen Thagaste als Sohn eines nichtchristlichen Großgrundbesitzers und der später heilig gesprochenen Christin Monika geboren. In Karthago erhielt er eine Ausbildung zum Rhetoriklehrer. Der Verbindung mit einer Konkubine entstammte sein »gottgeschenkter« Sohn Adeodatus.

Warum wandte sich Augustinus der Philosophie zu?

Seine berufliche Tätigkeit befriedigte ihn nicht – und in dieser Situation weckte die Lektüre von Ciceros rhetorischer Abhandlung »Hortensius« (die nicht erhalten ist) sein Interesse an der Philosophie. Er gelangte zunächst zum Manichäismus, einer Lehre des strengen Dualismus von Gut und Böse, von Licht und Finsternis, Geist und Körper, dann zum Skeptizismus und schließlich zum Neuplatonismus des Plotin, der den von Platon behaupteten Gegensatz von Ideenreich und Wirklichkeit mit christlichen Glaubensinhalten in Verbindung setzt.

Wie verlief Augustinus' kirchliche Laufbahn?

Nachdem die Begegnung mit dem Mailänder Bischof und Kirchenvater Ambrosius (um 339–397) den entscheidenden Schritt zum Christentum gebracht hatte, wurde Augustinus im Jahr 387 von Ambrosius getauft. Er lebte dann in einer klösterlichen Gemeinschaft in Thagaste, die zum Vorbild der Augustiner-Eremiten wurde. Im Jahr 391 wurde er von Bischof Valerius in Hippo Regius schließlich zum Priester geweiht und 395 dessen Nachfolger. Sein geistiger Kampf galt den Donatisten, einer schismatischen Sekte, die er zum Übertritt in die Großkirche zwang, und den Anhängern des irischen Mönchs Pelagius mit ihrer Kritik an seiner Lehre von Erbsünde, Gnade und Erlösung. Besonders die Auseinandersetzung mit dem Pelagianismus führte zum Ausbau seiner auch in den »Confessiones« vertretenen Gnadenlehre.

Was waren Augustinus' literarische Themen?

Sein umfangreiches literarisches Schaffen, das sich auf sämtliche Gebiete der Theologie erstreckt, umfasste etwa 100 größere Werke; in den »Retractationes«, seinem eigenen Literaturbericht, nennt Augustinus 93 Schriften, die bis 427 entstanden. Neben philosophischen Traktaten unter dem Einfluss eines christlich geprägten Platonismus (»Gegen die Akademiker«, »Vom glücklichen Leben«, »Die Unsterblichkeit der Seele«) und vielen Schriften gegen die Manichäer und die Pelagianer (über das Problem der Erbsünde) verfasste er exegetische (Paulus-Studien, Traktate zum Johannes-Evangelium) und dogmatische Werke (»Die christliche Lehre«, »Über die Trinität«).

Worum geht es in den »Confessiones«?

Bei den zwischen 397 und 401 verfassten »Bekenntnissen« handelt es sich um eine Autobiografie. In 13 Büchern schildert Augustinus zunächst in schonungsloser Offenheit vor Gott, mit psychologisch sezierendem Blick auf die »Seele«, die Entwicklung vom eitlen, triebhaften und geltungssüchtigen Genussmenschen über das Streben nach philosophischer Erkenntnis zur christlich geläuterten Persönlichkeit, die ihre Errettung göttlicher Gnade verdankt. Der sündhafte Mensch tritt damit erstmals aus seinen kollektiven Bindungen heraus und erlebt als Individuum durch die persönliche Begegnung mit Gott eine Erhöhung: »Du hast uns hin zu Dir erschaffen, und rastlos bleibt unser Herz, bis es in Dir Ruhe findet.«

Beichte oder philosophische Abhandlung?

Die »Bekenntnisse« sind beides, denn neben individueller Selbsterkenntnis liefert Augustinus auch die Summe seiner theologischen Überzeugungen ab. Den Gipfelpunkt der eigentlichen Lebensbeschreibung (Buch 1–9), die mit einem Nekrolog auf die verstorbene Mutter Monika ausklingt, bildet die Bekehrungsszene im Garten des Ambrosius in Mailand, die zu dramatischer Wirkung stilisiert wird. Buch 10 mit einer Selbstanalyse zur Zeit der Abfassung und einer allgemeinen Theorie des Gedächtnisses leitet zu den religionsphilosophischen Betrachtungen der Bücher 11–13 über. Eine zentrale Bedeutung räumt Augustinus hier der Zeit als Phänomen menschlichen Bewusstseins ein, da Vergangenheit und Zukunft nur aus dem gegenwärtigen Erleben erfahrbar seien.

Welchen Einfluss hatte Augustinus auf die Geistesgeschichte?

Seine Konzeption eines Gottesstaats, der aus der Auseinandersetzung mit dem vom Teufel beherrschten Erdenstaat siegreich hervorgeht, sollte die Geschichtsphilosophie des Mittelalters maßgeblich beeinflussen und lieferte letztlich die ideologische Legitimation der Papstkirche als Institution gegenüber dem Staat. Das apologetische Hauptwerk des Augustinus, »Der Gottesstaat«, fällt in die späte Schaffensphase. Es wurde von 413 bis 426 veröffentlicht und ist in seiner Komplexität mit den großen staatsphilosphischen Werken der Antike, Platons »Politeia« und Ciceros »De re publica«, vergleichbar. Angesichts der Eroberung Roms durch den Goten Alarich im Jahr 410 hält Augustinus darin dem Vorwurf, das Christentum sei aufgrund seiner Ablehnung der alten Götter schuld am Untergang der antiken Welt, ein neues christliches Geschichtsverständnis entgegen.

Wussten Sie, dass …

Augustinus als erster bedeutender Kirchenlehrer die Ketzerverfolgung rechtfertigte?

einer seiner Anhänger der Augustiner-Eremit Martin Luther war, für den er insbesondere durch seine Gnadenlehre eine Autorität darstellte, auch wenn der Reformator später andere Wege ging?

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