Wahrig Herkunftswörterbuch
Zynismus
verletzender, bissiger, pietätloser Spott
♦
nach dem Kynosarges, dem Gymnasium bei Athen am Fuß des Lykabettos, in dem Antisthenes (um 440 bis 366 v. Chr.) lehrte; seine Anhänger wurden Kyniker genannt, wohl zugleich auch mit Beziehung auf kyon,
[Info]Gen.
kynos, „Hund“ (kynikos „hündisch, nach Hundeart“), da die Kyniker ein Leben völliger Bedürfnislosigkeit und Selbstgenügsamkeit führten, das von Außenstehenden als „hündisch“ empfunden wurde; später, unter Diogenes von Sinope, dem Schüler des Antisthenes, nahm diese Lebensweise immer krassere Formen an, und da Diogenes mit seiner Lehre oft Spott erntete und darauf selbst mit beißendem Spott antwortete, erhielt die Bezeichnung den Sinn von „beißend höhnisch“ und schließlich auch von „schamlos“ oder „unverschämt“Zynismus
Die Begriffe Zynismus, Zyniker und zynisch, die allesamt negativ gefärbt sind, beziehen sich auf eine altgriechische Philosophenschule. Wessen Worte Zynismus erkennen lassen, dem wirft man vor, mit beißendem Spott andere verletzen und ihre Wertvorstellungen herabsetzen zu wollen. Obwohl der Hund bereits den Griechen als „treuer Begleiter“ galt, liegt die Wurzel für diese negative Bedeutung in dem
griech.
Adjektiv kynikos, das „hündisch, schamlos“ bedeutet. Es bezieht sich sowohl auf die Lebensweise der Philosophen, die Anstandsregeln bewusst missachteten und bereit waren, auf alle Kulturgüter zu verzichten, als auch auf die Bissigkeit ihrer Äußerungen. Dass wir heute nicht von kynischen Bemerkungen sprechen, liegt daran, dass das griechische Adjektiv erst im 16. Jahrhundert über daslat.
cynicus und dasfrz.
cynique ins Deutsche gelangte, wobei sich der Anlaut vom k zum z verschob.
Wissenschaft
Als die Tage kürzer waren
In der Frühzeit der Erde verging ein Tag wesentlich schneller als heute, und der Mond kreiste näher um unseren Planeten. Nun ließ sich dies mithilfe von afrikanischen Sedimenten bis in die ferne Vergangenheit nachvollziehen. von THOMAS BÜHRKE Bei drei Apollo- und zwei Lunochod-Missionen wurden auf dem Mond Retroreflektoren...

Wissenschaft
Herrscher der Meere
Im Meer sind die Kleinsten die Größten. Die Grundlage allen Lebens im Meer ist das Plankton. Und der König der Meerestiere ist nicht der Weiße Hai. Von TIM SCHRÖDER Wer an Land als Tier dominiert, ist meist größer, schneller oder stärker. Im Meer ist das anders. Der wahre Herrscher der Ozeane ist das Phytoplankton – […]
...
Weitere Lexikon Artikel
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch
Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Sonnige Zeiten
Verhängnisvolle Verspätung
Intervallfasten hilft nur bedingt
Energielieferant Meer
Saugen und stechen
Diagnose aus der Ferne