Lexikon

Das Los der Sklaven

Das Los der Sklaven
Mehrfach kommt es in der Geschichte des Römischen Reiches zu großen Sklavenerhebungen. Ursache ist die schlechte Behandlung, aber auch die geringe Aussicht, sich jemals loskaufen zu können. Besonders schwer ist das Schicksal der Sklaven im Bergbau, wie Diodorus anhand eines Beispiels aus den spanischen Minen berichtet. Es ist eines der wenigen antiken Zeugnisse, in denen mit den Sklaven Anteilnahme gezeigt wird. Für die meisten der damals lebenden Freien ist die Sklaverei eine wenig bemerkenswerte Normalität:

Als sich ... die Römer zu Herren des Landes machten, überschwemmte eine Masse von Italikern die Werke und trug mit ihrer Geldgier gewaltige Reichtümer davon. Sie kaufen nämlich eine Menge Sklaven zusammen und übergeben sie den Leitern der Bergwerksbetriebe, und die öffnen an mehr Orten Schächte, graben in die Tiefe und schürfen nach gold- und silberhaltigen Adern der Erde, steigen herab, treiben nicht nur in die Länge, sondern auch in die Tiefe viele Stadien weit die Stollen, fördern das Metall in vielfachen schrägen und sich kreuzenden Gängen und holen so aus den Tiefen die Schollen, die ihnen den Gewinn bringen ...

Die Sklaven, die im Bergbau beschäftigt sind, bringen ihren Besitzern unglaubliche Einkünfte; sie selbst aber müssen unterirdisch graben, bei Tage wie bei Nacht, gehen körperlich zugrunde, und viele sterben infolge der übermäßigen Anstrengung - denn Erholung oder Pausen in der Arbeit gibt es nicht; Aufseher zwingen sie mit Schlägen, die furchtbaren Leiden zu ertragen, bis sie elend ihr Leben aushauchen; wenige nur, die Körperkraft und seelische Widerstandsfähigkeit genug haben, halten durch - und verlängern damit nur ihre Qual. Denn erstrebenswerter als das Leben wäre für sie der Tod, wegen der Größe ihres Elends."
Die Farblithografie „Im Hafen einer Hansestadt“ ist Teil einer Serie kulturgeschichtlicher Bilder, entstanden um 1909.
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