Lexikon

Philosophie des Geistes

Philosophy of Mind
philosophische Disziplin, die sich mit Fragen rund um mentale (geistige) Phänomene wie Bewusstsein, Gedanken, Emotionen usw. beschäftigt. Zentral ist die Frage, in welchem Verhältnis mentale und körperliche Phänomene (z. B. Gehirnzustände) zueinander stehen („Leib-Seele-Problem“); unterschieden werden zwei Positionen: 1. Substanzdualismus (Vertreter u. a.: Platon, Thomas von Aquin, René Descartes): Menschen haben eine vom Körper getrennte nicht-physische Seele; mentale Zustände sind Zustände dieser Seele; 2. Materialismus (Vertreter u. a.: Gilbert Ryle, John J. C. Smart, Jerry A. Fodor): Menschen haben keine vom Körper getrennte Seele; mentale Zustände sind Zustände des menschlichen Körpers oder Gehirns.
Da der Materialismus zu einer Mehrheitsmeinung geworden ist, fragen Philosophen heute weniger, ob es eine nicht-physische Seele gibt, als vielmehr, wie mentale Phänomene im Rahmen des naturalistischen Weltbildes zu verstehen sind („Naturalisierung des Geistes“). Dabei arbeiten Philosophen auch mit anderen Disziplinen zusammen: mit der Neurobiologie, die die Frage beantworten könnte, ob sich mentale Phänomene allein durch neuronale Prozesse erklären lassen; mit der Informatik, die durch die Entwicklung künstlicher Intelligenz zeigen könnte, dass rein physische Systeme (wie das menschliche Gehirn) mentale Fähigkeiten (z. B. Erinnerung, Kreativität, logisches Schlussfolgern) besitzen können.
Illustration von stäbchenförmigen Bakterien
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