Lexikon

Salptersäure

HNO3, in Form von Salzen (Nitraten) in der Natur vorkommende starke Säure. Sie wurde früher durch Umsatz von Chilesalpeter mit Schwefelsäure hergestellt; an die Stelle dieses Verfahrens sind heute zwei andere getreten: 1. das Ostwald-Verfahren, d. h. die katalytische Verbrennung von Ammoniak, bei 780940 °C an Kontaktschichten zu Stickstoffmonoxid, gemäß der Reaktionsgleichung 4 NH3 + 5 O24 NO + 6 H2O. Das Stickstoffmonoxid ergibt mit weiterem Sauerstoff und Wasser eine 40- bis 50-prozentige oder noch konzentriertere Säure; 2. die Luftverbrennung im Lichtbogen, bei der aus dem Sauerstoff und dem Stickstoff der Luft Stickoxide gebildet werden.
Die gewöhnliche konzentrierte Salpetersäure hat eine Dichte von 1,4 bei einem HNO3-Gehalt von 69%; aus ihr kann durch Vakuumdestillation über konzentrierter Schwefelsäure eine wasserfreie Säure erhalten werden, die durch gelöste Stickoxide meist gelb oder rot gefärbt ist und an der Luft rotbraune Dämpfe abgibt (rote rauchende Salpetersäure). Salpetersäure ist ein starkes Oxidationsmittel; sie löst fast alle Metalle. Wegen ihrer Fähigkeit, Gold und Silber durch Auflösung des Silbers zu trennen, wurde sie früher auch Scheidewasser genannt. Ein Gemisch von Salpetersäure und Salzsäure ist das Königswasser (so genannt, weil es Gold, den „König der Metalle“, zu lösen vermag). Salpetersäure ist eine in großen Mengen hergestellte und verwendete Chemikalie; sie wird in der Technik u. a. zur Herstellung von Düngemitteln und zur Nitrierung organischer Verbindungen (Herstellung von Sprengstoffen, Kunstdünger, Celluloid und Lacken) verwendet.
Ammoniak-Reaktor
Wissenschaft

Umweltfreundliches Ammoniak aus Abwasser

Die industrielle Herstellung von Ammoniak benötigt bislang viel Energie und ist für hohe CO2-Emissionen verantwortlich. Eine Studie zeigt nun eine Alternative auf: Mit Hilfe eines elektrochemischen Ansatzes ist es Forschenden gelungen, Ammoniak aus nitratbelastetem Abwasser zu gewinnen. Dabei kommt ein Dreikammer-System zum...

krankes Kind
Wissenschaft

Ursache für Covid-19-Spätfolge bei Kindern identifiziert

Einige Wochen nach einer Covid-19-Infektion erleiden manche Kinder einen schweren entzündlichen Schock, genannt MIS-C. Eine Studie ist nun den Ursachen der teils lebensbedrohlichen Erkrankung auf den Grund gegangen. Demnach kann Covid-19 dazu beitragen, dass eine bereits bestehende, ruhende Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon