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Bolivien: Binnenland im Herzen Südamerikas
Landesnatur
Wo liegt Bolivien?
Bolivien ist ein Binnenstaat und wird von fünf Nachbarländern umgeben: im Norden und Nordosten von Brasilien, im Südosten von Paraguay, im Süden von Argentinien, im Westen von Chile und Peru. Seinen Zugang zum Meer hat Bolivien im 19. Jh. im Salpeterkrieg an Chile verloren.
Bolivien ist ein Hochgebirgsstaat – die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung wohnt in Höhen über 3000 m. Die Anden nehmen rd. ein Drittel der Landesfläche ein. Die Gebirgsketten der bolivianischen Anden (bis 6800 m hoch) schließen das Hochland (Altiplano) mit dem Titicacasee und dem Poopósee ein. Nach Osten fallen die Anden zum Trockenwald- und Steppentiefland des Gran Chaco, nach Nordosten mit waldbedeckten Hängen (Yungas) zum Amazonastiefland ab.
Wirtschaft
Ist das Land arm?
Ja. Obwohl reich an Bodenschätzen und fruchtbarem Boden, ist Bolivien wirtschaftlich eines der labilsten Länder Südamerikas. Der Staat weist das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas auf (2004: 960 US-Dollar). Trotz Entschuldungsinitiativen betrugen die Auslandsschulden des Landes Ende 2004 fast 5 Mrd. US-Dollar.
Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (nur 15 % des BIP). Im Hochland werden Viehzucht und Ackerbau für den Eigenbedarf betrieben. Die Plantagen im Tiefland liefern Kautschuk, Kakao, Zuckerrohr, Früchte und Reis, die Wälder Edelhölzer für den Export. Den Hauptteil des Exports bestreitet mit rd. 30 % der Bergbau. Wichtigste Bodenschätze sind Erdgas und Zinn (10 % der Weltförderung).
Geschichte
Woher kommt der Name Bolivien?
Von Simón Bolívar (1783–1830), dem ersten Präsidenten Boliviens nach der Unabhängigkeit des Landes 1825. Der Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld befreite Südamerika von der spanischen Herrschaft. 1819 wurde er Präsident von Großkolumbien, das zunächst Venezuela und Kolumbien, später auch Ecuador und Panama umfasste. Den Plan einer Konföderation aller amerikanischer Staaten konnte Bolívar nicht verwirklichen.
Bolivien erlitt mehrfach territoriale Verluste, u. a. im Salpeterkrieg gegen Chile und im Chacokrieg gegen Paraguay. Seit der Unabhängigkeit erlebte Bolivien nahezu 200 Putsche. 1982 ging die Regierungsgewalt von den Militärs auf gewählte Organe über. Seit 2006 ist der linkspopulistische Evo Morales (* 1959) Staatspräsident.
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