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Worum ging es in der Walser-Debatte?

Zwischen dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrates, Ignatz Bubis, und dem Schriftsteller Martin Walser war ein heftiger Streit entbrannt. Walser hatte 1998 in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main die öffentliche Gedenkkultur zum Holocaust in Deutschland infrage gestellt. Es sei unerträglich, dass immer wieder »mit der moralischen Keule Auschwitz« gedroht werde. Bubis warf Walser »geistige Brandstiftung« vor. Bei einem Gespräch zwischen den beiden Kontrahenten wurde der Streit beigelegt. Man einigte sich darauf, dass es noch keine geeignete Sprache für den Umgang mit der deutschen Vergangenheit gebe.

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