Wissensbibliothek
Welche Wirkung hatte Maimonides' Werk?
Der »Führer der Unschlüssigen« löste bald nach seiner Übersetzung ins Hebräische den »Maimonidesstreit« aus, der insbesondere nach dem Tod des Autors schärfste Formen annahm: Die traditionalistischen Gegner verhängten gegen das Werk den Bann, die Maimonisten sprachen daraufhin den Gegenbann aus. Mit Hilfe der christlichen Inquisition erreichten die Traditionalisten sogar eine öffentliche Bücherverbrennung des Maimonides-Führers. Noch im 19. Jahrhundert war die Schrift im osteuropäischen Schtetl an den jeschiwot, den Talmudschulen, verboten, wurde jedoch häufig unter der Bank als Inbegriff des Modernen gelesen. Im Zeitalter der jüdischen Aufklärung, im 18. und 19. Jahrhundert, wurde Maimonides zum Idol der Reformer, Moses Mendelsohn und Salomon Maimon verwendeten seine Gedanken für ihren neuen Weg des jüdischen Denkens. Bis heute ist der Streit zwischen Rationalisten und Traditionalisten um den »Führer der Unschlüssigen« nicht beigelegt.
Blutvergießen an der Tollense
Knapp 30 Jahre ist es her, dass an den Ufern der Tollense im heutigen Mecklenburg-Vorpommern ein pfeildurchbohrter Knochen gefunden wurde. In der Folgezeit trugen die Archäologen Überreste von etwa 140 Menschen zusammen. Die Untersuchungen ergaben: Sie sind etwa 3.300 Jahre alt. Doch was damals im Tollensetal geschah, ist bis...
Ein Hügel für Attila?
Um den 30 Meter hohen Schlossberg von Udine ranken sich Legenden. Natürlich entstanden oder von Menschen gemacht, das war die Frage. Bis vor Kurzem. von KLAUS-DIETER LINSMEIER Als Attila im Jahr 452 den Norden Italiens heimsuchte, ließ er die Stadt Aquileia niederbrennen. Damit der als „Geißel Gottes“ gefürchtete Hunnenkönig den...