Die Saison beginnt im März mit dem weltbekannten Mardi Gras in Sydney, Australiens größtes schwul-lesbisches, bisexuelles und Transgender-Fest, dann ist Europa an der Reihe. Am 15. Juni 2002 ertönte in Deutschland der Startschuss. So begann beispielsweise in Köln der "Europride 2002", Europas größtes Queer Event. Bis zum 7. Juli wurde dort ein breites Angebot an Veranstaltungen aus Kultur, Sport, Politik und natürlich Glamour präsentiert. Höhepunkt war sicherlich die Europride-Parade am 7. Juli in Gedenken an den Christopher Street Day (CSD), doch bereits vorher gab es Highlights wie etwa den ersten "Gayfamilyday" Europas im Phantasialand Brühl oder die erste Erotikmesse für "Gays, Lesbians and Friends".
Die Geschichte des Christopher Street Days
Auch wenn die heutigen CSD-Feiern unbändigen Karnevalsevents gleichen - angefangen hat alles mit Gewalt und Kampf. Vom 27. bis 29. Juni 1969 kam es im New Yorker Greenwich Village zu den sogenannten "Stonewall-Riots". Polizisten hatten wiederholt Razzien in Schwulen-Lokalen - unter anderem auch im "Stonewall Inn" - in der Christopher Street durchgeführt und Homosexuelle verhaftet. Schließlich wehrten sich Schwule und Lesben - es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Alljährlich wird nun durch die CSD-Events an diese bedeutenden Tage schwul-lesbischen Widerstands erinnert.
Eng verknüpft mit der Geschichte des Christopher Street Days ist auch die Regenbogen-Fahne, das seit den 1990er Jahren international genutzte Symbol der schwul-lesbischen, trans- und bisexuellen Bewegung. Gilbert Baker aus San Francisco kreierte die Fahne, die aus sechs waagerechten Streifen in den Farben rot, orange, gelb, grün, blau und lila besteht und zugleich Vilefältigkeit und Einheit symbolisieren soll. 1978 konnte man die Fahne zum ersten Mal bei einem CSD-Event in San Francisco bewundern; dann begann ihr weltweiter Siegeszug. Auch die deutschen Metropolen werden anlässlich der CSD-Feiern wieder in Regenbogenfarben gehüllt sein.