Weltwirtschaftskrise: Roosevelts Newdeal
Weltwirtschaftskrise: Roosevelts Newdeal
Depression schwächt die USA
Die durch den Zusammenbruch der New Yorker Börse ausgelöste Weltwirtschaftskrise erreicht 1932 ihren Höhepunkt. Neben den europäischen Staaten leiden besonders die USA unter den Folgen. Nach Angaben des US-amerikanischen Schatzamtes beläuft sich das Haushaltsdefizit der USA zur Zeit auf umgerechnet rd. 10,5 Mrd. Reichsmark. Noch vor einem Jahr hatte das Defizit nur etwa umgerechnet 3,8 Mrd. Reichsmark betragen. Grund für den drastischen Anstieg des Defizits in den öffentlichen Kassen sind vor allem die verminderten Steuereinkünfte sowie die ausbleibende Rückzahlung von Krediten, die europäischen Staaten gewährt worden waren. Trotz der leichten Besserung der wirtschaftlichen Lage in den letzten Monaten hat sich das Bruttosozialprodukt gegenüber 1928 nahezu halbiert. Die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten ist in den letzten drei Jahren um rd. 50 % gesunken. Für den Staat bedeutet dies eine deutlich geringere Steuereinnahme bei gleichbleibend hohen Kosten. Auch die weiterhin hohe Zahl von rd. 8 Mio. Arbeitslosen vermindert die Einnahmen der öffentlichen Hand. Für soziale Zwecke muss der öffentliche Haushalt allerdings relativ wenig Geld bereit stellen, da in den USA die Zahlung einer Arbeitslosenunterstützung nicht vorgesehen ist. Die Weltwirtschaftskrise hat die US-Wirtschaft bis in die Wurzeln erschüttert. Seit Oktober 1929 ist der Gesamtwert der an der New Yorker Börse notierten Aktien von 87 auf 19 Mrd. Dollar gefallen. Der rasche Verfall der seit Jahrzehnten expandierenden Wirtschaft kommt für alle Beteiligten überraschend. Am stärksten betroffen ist die Landwirtschaft der USA mit einem Einkommensverlust von fast 70 % seit 1929. Die Folge ist eine breite Verelendung der Landbevölkerung. Bankenzusammenbrüche und Unternehmensbankrotte aufgrund des Kollapses des Binnenmarktes führen zu einer Verschlimmerung der Depression, die auf den Weltmarkt übergreift und damit ein Ausweichen der US-Wirtschaft auf den Exportmarkt unmöglich macht. Sichtbarstes Zeichen der anhaltenden Krise ist die steigende Zahl der Arbeitslosen. Roosevelt's Newdeal: Traditionelle Politik der US-Regierungen ist es, den Markt weitgehend sich selbst zu überlassen. Mit dieser liberalen Wirtschaftspolitik kann aber dem herrschenden Konjunktureinbruch nicht wirkungsvoll begegnet werden. Abhilfe verspricht Präsidentschaftskandidat Franklin D. Roosevelt, der die Wahlen am 7. November gewinnt. Innenpolitisch verspricht er unter dem Motto "A new deal for the American people" (Eine neue Politik für das amerikanische Volk) die Einführung sozialer Verbesserungen sowie staatlich geförderte Wirtschafts rogramme zur Überwindung der Krise.
Weltwirtschaftskriste: Roosevelts New Deal