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Der Sternenhimmel im August: Super-Vollmond und Sternschnuppen-Regen
Der Monat beginnt mit einer Dreierbegegnung kurz nach Sonnenuntergang: Am 3. August stehen Mond, Mars und Saturn nahe beieinander über dem Südwest-Horizont. Die noch schmale Mondsichel bildet dabei die Mitte, der Mars steht als heller Lichtpunkt rechts darunter, der nur schwach erkennbare Saturn links über dem Mond.
Der größte Vollmond des Jahres
Am 10. August dann ereignet sich der erste Höhepunkt des Himmelsmonats: Der Vollmond ist in dieser Nacht besonders groß, weil der Mond zu diesem Zeitpunkt gerade den erdnächsten Punkt seiner Bahn passiert. Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisförmig, sondern leicht elliptisch. Deshalb schwankt seine Entfernung von unserem Planeten zwischen rund 363.000 und 405.000 Kilometern. Befindet sich der Erdtrabant während eines Vollmonds in seiner erdnächsten Phase, dem Perigäum, wirkt er daher besonders groß. Ein solcher Perigäums-Vollmond kann immerhin 14 Prozent größer und 30 Prozent heller erscheinen – wenn das Wetter mitspielt.
Im Durchschnitt tritt ein Perigäums-Vollmond alle 13 Monate einmal auf, in diesem Jahr aber gibt es ihn gleich drei Mal in Folge: Im Juli, August und September. Der Vollmond am 10. August 2014 wird aber der größte und hellste Vollmond des Jahres sein, denn er wird genau in der Stunde voll, in der er das Perigäum passiert. Am 9. September findet der Vollmond etwas stärker versetzt statt, aber immerhin noch am gleichen Tag wie das Perigäum.
Die Perseiden: Sternschnuppen-Regen vor der Morgendämmerung
Am 13. August folgt direkt das nächste Highlight: der Perseiden-Schauer. Dieser Meteorschauer entsteht, weil die Erde sich durch die Überreste des Staubschweifs des Kometen 109P/Swift-Tuttle bewegt. Die in der Atmosphäre verglühenden Partikel erscheinen uns als Sternschnuppen. Weil sie aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, erhielt dieser alljährliche Sternschnuppen-Regen den Namen Perseiden.
Am besten zu beobachten wird der Meteorschauer am frühen Morgen des 13. August vor Anbruch der Dämmerung sein, denn dann ist die Meteordichte am höchsten. Aber wer nicht so früh aufstehen möchte, kann auch schon am Abend des 12. August nach Sternschnuppen Ausschau halten. Denn auch dann sollten schon vermehrt Meteore sichtbar sein. In der zweiten Nachthälfte überstrahlt leider der noch fast volle Mond das Geschehen am Himmel. Dennoch sollten hellere Sternschnuppen trotzdem sichtbar sein.
Sterne: Herkules mit Kugelsternhaufen
Prominent am Sternenhimmel leuchtet im August noch immer das Sommerdreieck aus Altair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Auch die Milchstraße ist weiterhin von dunkeln Standorten aus gut als helles Band am Himmel zu erkennen. Rechts neben der Leier steht nun das Sternbild Herkules hoch am Südhimmel. Es ist zwar nicht sehr auffallend, weil es aus eher lichtschwachen Sternen besteht. Dafür aber gehört es zu den größten am Nachthimmel.
Schon die alten Griechen kannten diese Konstellation, die sie einfach den "Knieenden" tauften. Sie sahen darin eine Figur, die mit ausgestrecktem Arm einen Bogen hält. Dessen Pfeil scheint dabei genau auf die beiden Vogelsternbilder Adler und Schwan zu zeigen. Der Hauptstern des Herkules ist der Rote Riese Ras Algethi, der 500 Mal größer ist als unsere Sonne. An der rechten Seite des mittleren Rechtecks verbirgt sich außerdem M13, der hellste Kugelsternhaufen der nördlichen Hemisphäre. Er ist von dunklen Standorten aus sogar mit bloßem Auge als heller Punkt zu erkennen. Der Haufen umfasst rund 300.000 Sterne und ist 100 Lichtjahre groß.