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Elektrosmog und Handystrahlung: Unsichtbare Gefahr?
Ob Strommasten, Mobilfunkantennen, Mikrowellengeräte und Handys - die Liste der Anlagen und Geräte, die elektromagnetische Wellen aussenden, wächst. Die Vorstellung, von einem dichten Netz aus unsichtbaren und nicht spürbaren Wellen umgeben zu sein, von ihnen gar durchdrungen zu werden, löst jedoch bei vielen Menschen Befürchtungen aus. Immer wieder hört man Warnungen vor dem Platzieren des Betts inmitten elektrischer Felder, einige Menschen legen sogar ihr Handy zeitweise in Hüllen, die alle Strahlung blocken sollen.
Was ist überhaupt Elektrosmog?
Was landläufig als "Elektrosmog" bezeichnet wird, ist in Wahrheit ein Sammelsurium ganz unterschiedlicher Varianten der elektromagnetischen Strahlung. Nach gängiger Annahme kann eine Strahlung am ehesten gesundheitliche Auswirkungen haben, wenn sie höherfrequent ist. Denn je höher die Frequenz der Schwingungen, desto mehr Energie überträgt die Welle.
So erzeugt der Wechselstrom in unseren Leitungen und Elektrogeräten niederfrequente elektrische Felder. Diese gelten nach bisherige Erkenntnissen als kaum wirksam. Im Zwischenfrequenzbereich liegen die elektromagnetischen Felder von Induktionsherden, Energiesparlampen, kabellosen Ladestationen, Bildschirmen oder Staubsaugern. Ob sie negative Gesundheits-Auswirkungen haben können, ist bisher noch kaum untersucht. Experten empfehlen allerdings vorbeugend, einen gewissen Abstand von diesen Geräten einzuhalten, solange sie im Betrieb sind.
Hauptsächlich in der Diskussion ist allerdings die hochfrequente Strahlung, wie sie Handymasten, WLAN-Router, Smartphones, Notebooks, Bluetooth-Geräte sowie Babyüberwachungsgeräte aussenden. "Mit hochfrequenten Feldern arbeiten im Wohlumfeld unter anderem mobile Funknetze, Radio und Fernsehen sowie Mikrowellenherde", erklärt Frank Gollnick vom Institut für Arbeitsmedizin der Uniklinik Aachen. Weil diese Felder mehr Energie transportieren, ist hier schon mehr Vorsicht angebracht.