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Gefahren des Pendlerverkehrs - zwischen Sekundenschlaf und Raserei

Statistiken zeigen, was vielen schon längst klar war: Mittlerweile gibt es immer mehr Pendler, die zwischen der Arbeit und dem eigenen Zuhause hin und her fahren. Weite Strecken und dicht befahrene Straßen führen zu Müdigkeit und Stress. Die Folgen sind tragisch. So ist es mittlerweile bewiesen, dass ein großer Teil der Verkehrsunfälle auf den deutschen Straßen mit Müdigkeit am Steuer zu tun hat.

Einschlafen am Steuer kann zu schweren Unfällen führen. Das Verkehrsstrafrecht sieht daher in so einem Fall auch schwere Strafen vor.

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Mehrere Faktoren, die aufeinandertreffen

Pendelfahrer haben oftmals das Problem, dass sie allgemein viel zu wenig Zeit haben. Durch den langen Weg zwischen Zuhause und Arbeitsstelle kommen sie am Abend nicht nur später wieder nach Hause, sondern müssen am nächsten Morgen auch schon früher losfahren. Darunter leidet unter anderem die Zeit mit der Familie bzw. mit dem Partner. Wer also auf diese kostbare Zeit nicht verzichten möchte, geht später ins Bett, obwohl man früher aufstehen muss. Das hat natürlich zur Folge, dass Betroffene nicht ausreichend Schlaf bekommen. So zeigen Statistiken, dass der Schlaf eines Menschen zwischen sieben und neun Stunden liegen sollte, was innerhalb der Woche selten der Fall ist. Natürlich ist es nicht unbedingt tragisch, wenn der Schlaf mal eine Nacht nicht ausreichend ist. Allerdings ist zu beobachten, dass die benötigte Schlafzeit innerhalb der Woche oftmals gar nicht eingehalten werden kann. In den frühen Morgenstunden ist es allerdings auch noch dunkel draußen, was die ganze Situation noch mal erschwert. Dann ist der Körper so weit geschwächt, dass er nicht so funktioniert, wie er sollte. Auch der gefährliche Sekundenschlaf kann in solchen Situationen eintreten und zu folgenschweren Unfällen führen. Zusätzlich kommen hier auch Strafen auf die Betroffenen zu. Wie hoch diese ausfallen, kann im aktuellen Bußgeldkatalog nachgesehen werden.

Sachliche Polizei Meldungen werden zum Albtraum

Tag für Tag vermitteln sachliche Polizei Meldungen schreckliche Ereignisse. Meldungen wie „Ein Autofahrer übermüdet gegen Leitplanke gefahren“ sowie „Tod noch am Unfallort“ sind also leider keine Seltenheit und summieren sich jedes Jahr zu einer Vielzahl an schrecklichen Tragödien. Die Kreuze am Straßenrand beweisen die Trauer der Hinterbliebenen. Eine online Umfrage zeigt, dass nur in Deutschland 42 % der Bus-, Auto- und Lastwagenfahrer hinter dem Lenkrad Schlafattacken haben. Nach Schätzungen von der deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin wird in Deutschland leider jeder fünfte Unfall durch eine Übermüdung verursacht. Und trotz dieser Fakten ist die Schläfrigkeit am Steuer auch noch heute ein sehr unterschätztes Problem, welches jedoch in Angriff genommen werden muss. Aus diesem Grund fordern zum Beispiel Mannheimer Schlafmediziner, dass in einer Führerscheinprüfung Fragen zum persönlichen Schlafverhalten gestellt werden. Vor allem jedoch zu den Bereichen Müdigkeit bzw. Schläfrigkeit am Tag, was vor allem aber Berufskraftfahrer betreffen soll. So wurden insgesamt 12.700 Menschen aus 19 europäischen Ländern in einer online Umfrage zu dem Thema Müdigkeit am Steuer von Schlafforschern befragt. Allein aus Deutschland gibt es 759 Interviews und die Auswertung geht heute noch weiter, um bestmögliche Ergebnisse zu erlangen und dementsprechend zu handeln. Schlafmediziner sind durch die deutschen Trends davon überzeugt, dass die Gefahr des Sekundenschlafs auch in Zukunft weiter zunehmen wird.

Bei Sekundenschlaf hilft nur Schlaf selbst

Bei dem Sekundenschlaf handelt es sich um ein unbemerktes Einknicken so weiß Schlafmedizin Orth. Ab einem bestimmten Punkt, den die Übermüdung irgendwann erreicht, kann man selber nichts mehr machen. Der gefährliche Sekundenschlaf ist also unvermeidlich. Experten beschreiben den Sekundenschlaf als einen Vorhang, der einfach herunterfällt. Es ist also ein kompletter Irrglaube, dass man sich mit Kaffee oder lauter Musik sowie frischer Luft wachhalten kann. Gegen Schläfrigkeit hilft also nur ein Mittel – Schlaf. Es ist also wichtig, dem Körper den Schlaf zu gönnen, den er braucht. Ansonsten bringt man sich und andere im Straßenverkehr in Lebensgefahr. Wer sich das nicht verdeutlicht, spielt also mit seinem Leben.

Vor allem bei den schweren Crashs als Ursache

Besonders bei den sehr schweren Verkehrsunfällen soll die Müdigkeit am Steuer die Ursache sein. So ist die Bundesanstalt für Straßenwesen der Meinung, dass das 10-20 % der Verkehrsunfälle betrifft. Das bedeutet in Zahlen, dass bei 300.000 registrierten Unfällen, welche im Jahr 2012 stattgefunden haben, 60.000 Unfälle alleine durch die Schläfrigkeit entstanden sind. Dabei sollen vor allem die schweren Unfälle betroffen sein. Der Grund dafür sei laut Schlafforschern die Tatsache, dass sich die Menschen überschätzen.

Es soll aber nicht nur alleine der Schlafmangel über Nacht schuld sein. Auch Stress, Schichtarbeit oder Termindruck können zur Müdigkeit am Steuer beitragen.

Schlafmangel ähnelt Alkohol am Steuer

Jeder weiß, dass man unter Alkohol nicht mehr Auto fahren darf. Allerdings hat die Übermüdung am Steuer schreckliche Folgen. So kommt es vor, dass betroffene Fahrer unter anderem Schlangenlinien fahren. Des Weiteren kann man nun Entfernungen nur noch schwer einschätzen. Die Hindernisse können nicht mehr richtig wahrgenommen werden und Situationen werden falsch eingeschätzt. Zwar gibt es mittlerweile Fahrassistenzsysteme, die das Lenkverhalten erfassen und Warnsignale abgeben, jedoch werden diese auch von den Fahrern nur als nette Aufforderung aufgenommen. Wenn man nur noch 20 km bis zum Ziel braucht, fahren viele also weiter. Das ist laut Verkehrspsychologin vom ADAC allerdings ein Fehler. So lassen sich Sekundenschlaf-Attacken leider nicht vorher wahrnehmen. Sie treten einfach auf und verursachen schlimme Folgen. Deutsche Schlafforscher haben allerdings neue Lösungswege gefunden. So werden Fragenkataloge entwickelt, die es möglich machen, Schlafstörungen besser zu diagnostizieren. Jeder Mensch, der morgens zu müde ist, immer wieder zu wenig schläft oder an zu starkem Stress leidet, sollte sich also nicht in ein Auto setzen. Stattdessen sollte man langfristig versuchen, den Tag anders zu strukturieren, sich kleine Ruhepausen zu gönnen oder im Falle von Müdigkeit einfach mal rechts ranfahren und von dem Autofahren eine Pause machen.

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