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Kollektive Gegenwehr
2001 schlossen sich fünf Einzelgewerkschaften zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zusammen. Es hatte fast vier Jahre gedauert, bis die sehr unterschiedlichen Gruppierungen ihre bereits am 4. Oktober 1997 in einer "Gemeinsamen Erklärung" eingeleitete Fusion tatsächlich vollzogen hatten. Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die Deutsche Postgewerkschaft (DPG), die IG Medien, Druck und Papier, Publizistik und Kunst sowie die Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG) gingen mit dem Gründungskongress am 19. März 2001 in Berlin in ver.di auf.
Diese Mega-Fusion, an der sich zunächst mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) und der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) sogar noch drei weitere Organisationen beteiligen wollten, machte ver.di mit rund 2,9 Millionen Mitgliedern zunächst zur größten Gewerkschaft unter dem Dach des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Es war eine Fusion, die viele Reibungsflächen bot, schließlich mussten sich so unterschiedlich ausgerichtete Gruppen wie die kleine, linke IG-Medien mit der konservativen DAG zusammenraufen. Auch galt gerade die Integration der DAG in den Deutschen Gewerkschaftsbund als bedeutender historischer Schritt. Organisatorisch wurde die Vereinigung durch eine Zuordnung der Mitglieder in insgesamt 13 Fachbereiche gelöst.