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Kriterien für die Fonds-Auswahl

Nils Jacobsen

Welcher Fonds passt zu wem?

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Seit es die Börse gibt wird der Mythos vom Reichtum durch Aktien genährt. Doch fast alle Investoren mussten im Laufe ihrer Anleger-Karriere das Bonmot von Altmeister Kostolany lernen: “An der Börse verdientes Geld ist Schmerzensgeld.“ Eine ehrliche und realistische Selbsteinschätzung sowie die Bewertung der finanziellen Verhältnisse sind für den Börsenerfolg weitaus wichtiger als die Wahl des vermeintlich richtigen Fonds.

Der Wunsch nach schnellem Reichtum war im Frühjahr 2000 häufig der Vater der Gedankenlosigkeit: Als wolle man den überraschenden Börsen-Erfolg des Nachbarn überbieten, plünderten viele Privatanleger ihr Sparbuch und wagten sich auf das Börsenparkett. Achtlos wurde in den scheinbar ewig haussierenden Markt investiert, Neuemissionen - und auch immer mehr frisch aufgelegte Fondsprodukte gezeichnet. Das böse Ende ist bekannt: “Das schöne Geld - alles weg“, sprach die BILD-Zeitung wenige Monate später vielen geprellten Anlegern aus der Seele. Börsen-Kolumnist Bernd Niquet resümierte trocken: “Die Gier hat wieder einmal das Hirn gefressen.“

Das trifft auch in nicht wenigen Fällen für die Auswahl der Fonds zu - ein Faux Pas, an dem die Banken mit der Auflage immer neuer Produkte zu immer höheren Kursen nicht unschuldig waren. Wie auch beim Kauf einer einzelnen Aktie sollte der Investor vor der Order seine persönlichen Anlageziele und Anlagenverhältnisse definieren: Will er sein Geld sicher “parken“ und ist mit garantierten drei Prozent Festgeld zufrieden? Oder besitzt er den Mut und langen Atem, einen Teil seines Geldes in einen riskanten Technologie-Fonds zu investieren, den er viele Jahre zu halten bereit ist? Oder möchte der Jungangestellte seine ersten vermögenswirksamen Leistungen in klassischen Vermögensbildungs-Fonds sparen?

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