Lexikon
Apokalỵpse
[die; griechisch, Enthüllung]
ursprünglich Schrift in der Form einer Abschiedsrede, eines Testaments o. Ä., die sich mit dem kommenden (schrecklichen) Weltende befasst. In übertragener Bedeutung hat das Wort im Sinne von „Untergang, Grauen, Unheil“ Eingang in die Alltagssprache gefunden.
Die Gesamtheit der Schriften sowie deren Deutung werden unter dem Begriff Apokalyptik zusammengefasst. Als Schrift über das Weltende ist in der christlichen Religion vor allem die „Apokalypse des Johannes“ (Abk. Apk.) verbreitet, die zumeist als „Offenbarung des Johannes“ bezeichnet wird. Sie ist das letzte Buch der Bibel im Neuen Testament und entstand wahrscheinlich zwischen 81 und 96 n. Chr. in Kleinasien. Eine Verfasserschaft des Apostels wird jedoch u. a. durch den unterschiedlichen Sprachstil in der „Apokalypse des Johannes“ und im Evangelium des Johannes ausgeschlossen. Die „Apokalypse des Johannes“ ist in einer geheimnisvollen, bilderreichen Sprache geschrieben und stellt das Jüngste Gericht und den Anbruch des Reiches Gottes dar. Ein bedeutendes Motiv, das auch in der Kunst verarbeitet wurde, sind dabei die vier Apokalyptischen Reiter (Apk. 6, 1–8), die der Welt Krieg, Hunger, Pest und Tod bringen. Die „Apokalypse des Johannes“ gliedert sich in vier Teile: 1. Einleitung mit Legitimation des Johannes als Botschafter Gottes und Jesu Christi; 2. Sendschreiben an sieben Gemeinden im Auftrag Gottes mit der Aufforderung zur Umkehr; 3. Enthüllungen über die letzten Dinge am Ende der Tage u. a. im „Buch mit den sieben Siegeln“ und Untergang Babylons; 4. Entstehung eines Neuen Jerusalem nach dem Weltgericht und der Überwindung des Bösen.
Die Visionen der Apokalypse sind in der bildenden Kunst seit dem 4. Jahrhundert sowohl in Einzelmotiven als auch in größeren Bildzyklen dargestellt worden (Bamberger Apokalypse, um 1000; A. Dürers Holzschnitt-Apokalypse, 1498; Michelangelos Fresken des Jüngsten Gerichts in der Sixtinischen Kapelle Rom, 1534–1541). Sie haben darüber hinaus in abgewandelter Form Eingang in das Schaffen zahlreicher Künstler gefunden, wie in A. Böcklins Gemälde „Der Krieg“ oder P. Picassos „Guernica“. – Auch in der Musik ist das Thema Weltgericht auf vielfältige Weise verarbeitet worden. Als „Dies irae“ („Tag des Zorns“) ist es Bestandteil zahlreicher Requiem-Vertonungen von W. A. Mozart über H. Berlioz und G. Verdi bis hin zu G. Ligeti und E. Denissow.

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