Lexikon
Bremen
Hauptstadt des Landes Bremen, an der Unterweser, 547 000 Einwohner; bedeutender Nordseehafen; Sitz des Senats (Landesregierung) der Freien Hansestadt Bremen; Universität (1971), Hochschule Bremen, Hochschule für Künste, Forschungsinstitute; alte Hansestadt mit sehenswerten Baudenkmälern, z. B. Dom St. Petri (1043); das gotische Rathaus (1405–1409) mit Renaissancefassade (1609–1612) und der Roland (1404) wurden 2004 zum Weltkulturerbe erklärt. Bemerkenswert sind auch die Veranstaltungshalle AWD Dome (2004 durch Umbau der ehemaligen Stadthalle entstanden), das Haus der Bürgerschaft (1966) sowie das Überseemuseum und die Kunsthalle; Böttcherstraße und Schnoorviertel; Rundfunk- und Fernsehanstalt Radio Bremen; Theater, Galopprennbahn, Spielbank.
Die Wirtschaft wird bestimmt von Seeschifffahrt und Welthandel (Baumwoll- und Wertpapierbörse, Logistikbetriebe, Reedereien); Güterumschlag von Bremen und Bremerhaven 2004: 45,4 Mio. t; Haupthandelsgüter: Kaffee, Baumwolle, Wolle, Tabak, Tee, Holz, Papier, Getreide, Südfrüchte. Die wichtigsten Industriezweige sind Kraftfahrzeug-, Flugzeug-, Raumfahrt-, Nahrungsmittelindustrie, Erdölverarbeitung, elektronische Industrie, Schiff- und Maschinenbau; Tourismus; Flughafen.
Geschichte
Das Bistum Bremen wurde 787 gegründet (845 Erzbistum Hamburg-Bremen) und war im frühen Mittelalter Ausgangspunkt der Mission für Nordeuropa. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert unabhängig vom Erzbischof und gehörte seit 1358 zur Hanse. 1646 wurde Bremen im Kampf gegen Schweden freie Reichsstadt, 1815 als freie Stadt Mitglied des Deutschen Bundes, 1871 Bundesstaat des Deutschen Reichs. 1920 erhielt Bremen eine demokratische Verfassung. 1933–1945 unterstand es mit Oldenburg einem Reichsstatthalter. 1945 kam Bremen als Enklave zur US-amerikanischen Besatzungszone. 1947 wurde das Land Bremen proklamiert; im gleichen Jahr erhielt es eine Verfassung, die sich weitgehend an die von 1920 anlehnte.
Senatspräsidenten seit 1945: 1945 Erich Vagts (parteilos), 1945–1965 Wilhelm Kaisen (SPD), 1965–1967 Willy Dehnkamp (SPD), 1967–1985 Hans Koschnick (SPD), 1985–1995 Klaus Wedemeier (SPD), 1995–2005 Henning Scherf (SPD), seit 2005 Jens Böhrnsen (SPD).
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