Lexikon
Brüssel
flämisch Brussel; französisch BruxellesBrüssel: Grande Place
Grande Place in Brüssel
© Belgisches Verkehrsamt
An der Zenne (Senne) liegt die industrielle und gewerbliche flämische Unterstadt mit dem Grand Place (Weltkulturerbe seit 1998), gotischem Rathaus, zahlreichen Barock- und Renaissancegebäuden und dem Brunnen „Manneken Pis“. Als Mittelpunkt von Handel und Finanzwesen des Landes liegt auf den Tertiärhügeln die wallonische Oberstadt, mit königlichem Palais, Justizpalast, Parlament und Ministerien auch das politische und verwaltungsmäßige Zentrum. Über die ganze Stadt verteilt finden sich Jugendstilbauten des Architekten V. Horta (Weltkulturerbe seit 2000). Seit 2009 gehört auch das Palais Stoclet (1905–1911; von Josef Hoffmann) zum Weltkulturerbe. Wahrzeichen Brüssels ist das Atomium (1958 zur Weltausstellung erbaut).
Brüssel ist Standort zentraler Behörden der EU (Rat der EU, Europäische Kommission, Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Gemeinschaften u. a.) und der NATO (NATO-Rat); zwei Universitäten (gegründet 1834 und 1970), mehrere Hochschulen und Akademien, zahlreiche Museen, Bibliotheken u. a. Bildungseinrichtungen. Brüssel ist das Zentrum des Brabanter Industriereviers: Kokereien, chemische Werke, Eisengießereien, Stahlbau, Maschinen- und Fahrzeugmontage, Elektroindustrie, Papierfabriken, Textil- (Brüsseler Spitzen), Bekleidungs-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Druckereien und Buchproduktion; Hauptknotenpunkt des belgischen Eisenbahnnetzes; Brüsseler Seekanal nach Antwerpen, Kohlenkanäle nach Charleroi; Flughafen Melsbroek; U-Bahn.
Geschichte
Ersterwähnung 966 als Bruocsella; seit dem 12. Jahrhundert Sitz der Herzöge von Brabant, Zentrum der Tuchindustrie; unter den Habsburgern Hauptstadt der Niederlande, seit 1830 Hauptstadt Belgiens, seit 1988/89 bildet Brüssel eine Region (zweisprachig).
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