Lexikon
Emanzipatiọn
[
lateinisch
]ursprünglich Begriff der römischen Rechtssprache, mit dem der Vorgang bezeichnet wird, der den Sohn aus der väterlichen Abhängigkeit zur zivilrechtlichen Eigenverantwortlichkeit führt; der Emanzipationsakt konnte dabei nur vom Familienoberhaupt durchgeführt werden. Im Verlauf der geschichtlichen Entwicklung meint Emanzipation in zunehmendem Maße die soziale Gleichstellung benachteiligter Gruppen. Insbesondere im Zuge der Aufklärung und im Umfeld der Französischen Revolution erhält der Begriff seine explizit politische Intention im Sinne von rechtlicher und faktischer Befreiung sozialer Gruppen und Stände und wird schließlich in der Philosophie des 18. und 19. Jh. zum allgemein gültigen Ziel der menschlichen Gattungsgeschichte erklärt, wobei der Marxismus die Emanzipation von gesellschaftlichen Zwängen erst über die revolutionäre Umwälzung der Gesellschaft als möglich ansieht. Seit der Mitte des 19. Jh. ist der Begriff allgemein verbreitetes Schlagwort, das mit den Befreiungsaktivitäten verschiedenster Gruppierungen verknüpft wird. Insbesondere die Emanzipation der Frauen durch Befreiung von traditionsgebundenen Anschauungen und Gesetzen, die im Sinne der Gleichberechtigung mit dem Manne theoretisch vom Feminismus, praktisch von der Frauenbewegung verfolgt wird, beherrscht bis in die jüngste Zeit die gesellschaftspolitische Diskussion.
Die gesetzliche Durchsetzung der Emanzipation ist in den modernen Gesellschaften weit gediehen, die praktische Verwirklichung steht oft noch aus (so z. B. Weiterbestehen von Rassendiskriminierungen oder Benachteiligungen der Frau im Berufsleben).
Wissenschaft
Energielieferant Meer
Küstennahe Gewässer eignen sich für Wind- oder Solarparks. Zur Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle werden derzeit weltweit neue Kraftwerke entwickelt und gebaut. Von RAINER KURLEMANN Das größte Bauprojekt in der Geschichte Dänemarks soll 28 Milliarden Euro kosten. Ein stolzer Preis für 120 000 Quadratmeter Fläche....
Wissenschaft
Die Mondtäuschung
Warum der Mond manchmal kleiner und manchmal größer erscheint, erklärt Dr. med. Jürgen Brater. Schon vor mehr als 2.000 Jahren machte sich der griechische Philosoph Aristoteles Gedanken über ein Phänomen, das wohl jeder kennt: Wenn der Mond tief über dem Horizont steht, erscheint er viel größer als hoch oben am Himmel....