Lexikon
Enten
AnatinaeUnterfamilie der Gänsevögel, zu der meistens die Schwimmenten, Tauchenten, Meerenten, Säger, Glanzenten sowie die Halbgänse gezählt werden. Charakteristisch ist der Schnabel, der am Rand Hornlamellen aufweist, die zusammen mit der fleischigen Zunge als Seihapparat wirken. Eine Ausnahme machen nur die Säger, die Fische jagen und hierfür einen schmalen Schnabel mit zahnförmig umgestalteten Lamellen entwickelt haben. Die Gefiederfarbe der Enten ist bei beiden Geschlechtern meist unterschiedlich, bei den Männchen („Erpel“) oft besonders prächtig, z. T. metallisch glänzend, während die Weibchen ein tarnfarbenes Gefieder haben. Der Grund ist, dass die Weibchen zumeist das Brutgeschäft übernehmen. Die Jungen sind Nestflüchter.
Erpel
Erpel
© wissenmedia/Johann Brandstetter/Arno Kolb
Enten haben immer kalte Füße
Wie schaffen es Stockenten, mit ihren recht großen und nackten Füßen in Eis und Schnee auszuharren? Die Gefahr, dass der ganze Körper durch Wärmeverluste an den Beinen zu stark auskühlt, ist groß, doch hat die Evolution dieses Problem trickreich gelöst: Stockenten bekommen nicht erst auf dem Eis kalte Füße, sie haben sie schon vorher! Sie nutzen einen einfachen, aber wirkungsvollen Effekt aus, das Gegenstrom-Prinzip: Arterien, die aus dem Körper in die Füße ziehen, und Venen, deren Blutstrom in der entgegengesetzten Richtung wieder in den Körper zurückfließt, verlaufen parallel und in engem Kontakt aneinander vorbei. Auf diese Weise wird die Wärme des arteriellen Blutes bereits auf dem Weg zu den Füßen an das zum Körper zurückfließende venöse Blut abgegeben. Das arterielle Blut kommt also stark abgekühlt in den Füßen an. Durch die niedrigen Temperaturen in den Füßen wird ein allzu großer Wärmeverlust an die Umgebung vermieden. Bei höheren Umgebungstemperaturen sind die Tiere aber auch in der Lage, die Temperaturen der Extremitäten und damit die Wärmeabgabe an die Umgebung wieder ansteigen zu lassen.
Da das Gegenstrom-Prinzip in seiner Wirkungsweise sehr effektiv ist, findet es in der belebten Natur eine weit verbreitete Anwendung: als Wärmetauschersystem in den Füßen von Stockenten, Möwen, Eisbären und Schlittenhunden oder in den Flossen der Delphine, zum Gasaustausch in den Lungen der Landwirbeltiere, in den Kiemen und in der Schwimmblase vieler Fische oder bei der Konzentrierung des Harns in den Nieren der Säugetiere.
Erpel und Ente
Erpel und Ente
Erpel (o.) und Ente (u.)
© wissenmedia/Rita Reiser
Knäkente
Knäkente
Die Knäkente lebt sehr verborgen in vegetationsreichen Uferzonen. Die Paare bleiben meist nur bis zur eigentlichen Zeit des Brütens zusammen. Solange das Paar aber zusammenhält, wacht der Erpel, durch Pflanzenwuchs getarnt, in der Nähe des Nestes.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali
Stockente
Stockente
Die bekannteste Wildentenart ist die Stockente. Die schutzfarbenen Weibchen reagieren auf die bunte Zeichnung des männlichen Prachtkleides, das als Arterkennungssignal fungiert.
© RCS Libri & Grandi Opere SpA Milano/Il mondo degli animali

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