Lexikon
Haushofer
Albrecht, deutscher Geopolitiker und Schriftsteller, * 7. 1. 1903 München, † 23. 4. 1945 Berlin-Moabit (erschossen); Sohn von Karl Haushofer; ab 1940 Professor in Berlin; wegen Verbindung zum Widerstand 1944 verhaftet; übte in verschlüsselten Römerdramen Kritik am Regime und schrieb im Gefängnis die „Moabiter Sonette“ (postum 1946).
- Erscheinungsjahr: 1946
- Veröffentlicht: Deutschland
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Moabiter Sonette
- Genre: Gedichte
Beim Verlag Blanvalet in Berlin erscheinen postum die »Moabiter Sonette« Albrecht Haushofers (* 1903, † 1945), eines der letzten Opfer des Naziterrors. Beim Einmarsch der Roten Armee in Berlin wurde er am 23. April 1945 von einem Rollkommando der SS vor dem Moabiter Gefängnis, in dem er seit 1944 als Mitwisser der Verschwörung vom 20. Juli inhaftiert war, durch Genickschuss ermordet. Sein ebenfalls in Moabit eingekerkerter Bruder fand nach der Befreiung ein Manuskript mit 79 Gedichten, überschrieben »Moabiter Sonette«. Das Werk zählt zu den ersten eindrucksvollen, in der Nachkriegszeit viel beachteten Dokumenten des bürgerlich-humanistischen Widerstands gegen den deutschen Faschismus. In gefühlsstarken, sprachlich strengen Versen reflektiert Haushofer – alle Gedichte entstanden während der Haftzeit – sein bisheriges Leben und bringt seine aus christlichem Ethos entstandene Anklage gegen den Nationalsozialismus zum Ausdruck. Obwohl der Dichter den Tod vor Augen hat, setzt er Hoffnung in die Zukunft: »Es kommt der Tag, wo die Motoren schweigen, / Und Frieden läuten wird ein Glockenreigen.« – Haushofer war während des Dritten Reichs u. a. Leiter des Geopolitischen Seminars der Hochschule für Politik in Berlin.

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