Lexikon
Hochofen
ein etwa 20–30 m hoher Schachtofen in der Form zweier mit ihren Grundflächen aufeinander gestellter Kegelstümpfe (Schacht und Rast), der nach unten durch das Gestell mit dem Bodenstein abgeschlossen ist. Er wird zur Gewinnung von Roheisen aus Eisenerz unter Zugabe von Koks als Brennstoff und Kalk zur Bindung der Gangarten (taube Gesteine) durch die Gicht gefüllt (begichtet). Im Winderhitzer auf 1000–1350 °C erwärmte Luft (Wind) wird etwa in der oberen Ebene des Gestells durch die Blasformen zugeführt; sie dient sowohl zur Verbrennung des Kokses als auch als zusätzlicher Wärmeträger. Die entstehenden Reduktionsgase (Kohlenmonoxid) durchströmen die Beschickung von unten nach oben und reduzieren dabei das in den verschiedenen Oxidationsstufen vorliegende Erz. Gleichzeitig wird die Wärme der aufsteigenden Gase auf die Beschickung übertragen. Kurz oberhalb der Blasformen werden das reduzierte Eisen und die anfallende Schlacke geschmolzen und überhitzt; beide Phasen fließen in das Gestell ab, wo sich die leichte Schlacke auf dem Roheisen schwimmend ansammelt. Das Roheisen selbst kommt beim Herabfließen mit Koks in Berührung und kohlt sich auf. In regelmäßigen Abständen werden sowohl Roheisen wie Schlacke „abgestochen“ (aus dem Gestell abgelassen) und in Roheisenpfannen bzw. Schlackenpfannen gefüllt. Das Roheisen (RE) wird im Allgemeinen zum Roheisenmischer in das Stahlwerk gebracht oder zu Masseln vergossen. (Schlacke: Hochofenschlacke). – Leistungskennzahlen eines modernen Hochofens mit 13,60 m Gestelldurchmesser: Schmelzleistung 10 000 t RE/24 h, Schlackenmenge 300 kg/t RE, Windmenge 1550 Nm3/t RE, Windtemperatur 1300 °C, Koksverbrauch 410 kg/t RE, Ölverbrauch 30 kg/t RE.

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