Lexikon
Jahwẹ
Jahvedie vereinfachte Umschrift des Namens des Gottes Israels. Er wird im hebräischen Text des Alten Testaments durch die 4 Konsonanten jhwh, das sog. Tetragramm, dargestellt. Als die jüdischen Gelehrten im 3.–11. Jahrhundert den Text des Alten Testaments genau festlegten, vermieden sie aus Ehrfurcht und Sorge um den Missbrauch des Gottesnamens konsequent seine richtige Lesart, indem sie die Konsonanten des Tetragramms mit den Vokalen folgender Gottesbezeichnungen versahen: ’adonaj (= Herr, der Herr, mein Herr, z. B. Exodus 3,2; wird von den Juden bis heute in der Regel statt des Gottesnamens verwendet). In Verkennung dieser aus zwei Worten kombinierten Schreibweise haben christliche Gelehrte im 14. Jahrhundert fälschlicherweise jehowah (Jehova) für den ursprünglichen Gottesnamen gehalten. Dieser Irrtum wird in der Neuzeit durch Jehovas Zeugen weiter verbreitet. Die Rekonstruktion des Gottesnamens Jahwe in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stützt sich auf seine griechischen und lateinischen Wiedergaben durch Kirchenväter und in außerkirchlichen, antiken Quellen. Die einzige Deutung im Alten Testament, Exodus 3,13 f., knüpft an den hebräischen Verbalstamm hajah ( = sein, da sein, sich als gegenwärtig oder als wirksam erweisen) an, wobei ungewiss bleibt, ob es sich um den Grund- oder Kausativstamm handelt. Im ersten Fall wäre die Bedeutung: „er ist da“, „er erweist sich als gegenwärtig“ oder „... als wirksam“, im zweiten: „er lässt werden“, „er schafft“, oder „er erhält am Sein“.
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