Lexikon
Karpạten
Karpathen, polnisch, tschechisch und russisch Karpaty, rumänisch Carpaţi, ungarisch Kárpátokca. 1300 km langer Gebirgsbogen im südlichen Ostmitteleuropa; zieht sich in einem nach Südwesten offenen Oval von der Donau bei Bratislava bis wieder an die Donau beim Eisernen Tor.
Die Karpaten sind ungefähr gleichzeitig mit den Alpen in der Kreide und im Tertiär gefaltet und anschließend gehoben worden. Obwohl niedriger (höchster Gipfel Gerlsdorfer Spitze in der Hohen Tatra 2654 m) und im Allgemeinen weniger breit (70–350 km) als die Alpen, zeigen die Karpaten doch verwandte geologische Strukturen und, wenigstens in den höchsten Teilen, ein ähnliches hochalpines Erscheinungsbild, ansonsten sind sie jedoch über weite Strecken ein waldreiches Mittelgebirge.
Die Westkarpaten erstrecken sich von der Donau bei Bratislava bis zum Duklapass; ihren nördlichen Teil bilden die Beskiden; in der Hohen Tatra erreichen die Karpatengipfel ihre größten Höhen (über 2600 m). Nach Südosten schließen sich an die Hohe Tatra die bis über 2000 m hohen Waldkarpaten oder Ostkarpaten an (Pietrosul 2305 m); bei Braşov biegen sie in die Südkarpaten oder Transsilvanischen Alpen nach Westen um (Negoiu 2536 m) und erreichen am Eisernen Tor die Donau.
Hydrothermale Erzlagerstätten und zahlreiche Thermalquellen an der Westflanke der Ostkarpaten zeugen heute von vormals vulkanischer Tätigkeit in diesem Gebiet. Die Buchenurwälder in der Slowakei und Ukraine wurden 2007 zum Weltnaturerbe erklärt.
In den Tälern und Becken wird Ackerbau betrieben; von großer Bedeutung sind Holz- und Almwirtschaft. Erz- und Kohlenbergbau haben stark an Bedeutung verloren; Erdöl- und Erdgasförderung sind heute die wichtigsten Wirtschaftszweige. Der Tourismus wurde immer weiter ausgebaut; Wintersporteinrichtungen und neu angelegte Wanderwege erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Karpaten sind durch Quertäler und Pässe im Allgemeinen gut gegliedert und für den Verkehr durchgängig.
Wissenschaft
»Wir werden an Grenzen stoßen«
Müssen wir auch in Deutschland vor dem Wasser zurückweichen? Langfristig schon, glaubt Michael Kleyer. Der emeritierte Professor für Naturschutz und Landschafts planung von der Universität Oldenburg beschäftigt sich seit Langem mit der Klimaanpassung von Küsten. Das Gespräch führte STEVE PRZYBILLA Professor Kleyer, wie gefährdet...
Wissenschaft
Maispflanzen warnen ihre Nachbarn vor Fressfeinden
Wenn Maispflanzen dicht nebeneinander wachsen, sind sie eigentlich anfälliger für Fressfeinde und Krankheitserreger. Doch ein raffinierter Mechanismus sorgt in diesen beengten Pflanzengemeinschaften dafür, dass sich die Pflanzen sogar besser gegen Schädlinge wehren können. Wie Experimente belegen, kommunizieren Maispflanzen über...