Lexikon
portugiesische Musik
die Musik Portugals, deren Anfänge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Im 13. Jahrhundert blühte das Troubadourwesen in Portugal auf, jedoch kennt man nur die Texte, nicht die Melodien. An der Universität Coimbra wurde mindestens schon im 14. Jahrhundert das Musikstudium betrieben. Die Kontakte mit anderen Ländern im 15. Jahrhundert hatten den Aufstieg des Musiklebens im Gefolge (Gesang zur Gitarre, Tasteninstrumentenspiel). Formen der portugiesischen Musik, besonders des Theaters, waren neben dem Vilancico die Chacota, die Folia und die Entrada. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich in Portugal die Vokalpolyphonie im niederländischen Stil. Komponisten der Zeit waren Damião de Goes und König Johann IV., der eine bedeutende Musikbibliothek anlegte. Daneben blühte die Musik für Tasteninstrumente (A. Carreira) und für Gitarre (A. da Silva Leite). Musikzentren waren Évora und Vila Viçosa bei Lissabon.
Die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts (M. A. da Fonseca Portugal, J. D. Bomtempo) stand zunächst unter dem Einfluss des italienischen Stils, der Oper und der Kantate, entwickelte sich dann aber durch die genannten Komponisten zu internationaler Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts suchte die portugiesische Musik Anschluss an die zeitgenössische europäische Musik, wie z. B. der Zwölftonmusik (C. Carneiro, F. de Freitas). Während J. Braga Santos atonale Werke schuf, entwickelte F. Lopes-Graça eine von Bartók inspirierte nationale Musik mit folkloristischen Elementen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandte sich eine neue Musikergeneration der „Musique concrète“ zu: L. F. Pires, J. Peixinho, A. L. Cassuto. Ferner wurde die Alte Musik Portugals wiederentdeckt und verstärkt zur Aufführung gebracht. Musikalische Stiftungen und Festspiele fördern heute die Komposition zeitgenössischer Musik. Ab den 1990er Jahren erlebte in den Städten der Fado sein Revival und fand innerhalb der Weltmusik-Bewegung große Beachtung.
Wissenschaft
Das E-Auto als Stromlieferant
Ein flexibles Stromnetz mit leistungsstarken Zwischenspeichern für Ökostrom gilt für viele Experten als die Zukunft der Energieversorgung. Elektroautos und deren Akkus sollen ein wichtiger Teil davon sein. von ROLF HEßBRÜGGE Die Akkus der aktuellen Modelle von Elektroautos können etwa 40 bis 100 Kilowattstunden an elektrischer...
Wissenschaft
Triumph des Möglichen
Als Galileo Galilei seine Idee eines Buches der Natur verkündete, das in der Sprache der Geometrie verfasst sein müsse, machte er Gott zu einem Mathematiker, und viele denkende Menschen stimmten ihm zu. Sie stimmten ihm erst recht zu, nachdem Isaac Newton die Kräfte zwischen Massen mithilfe einer Formel – einem Naturgesetz in...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Warum das Wollnashorn verschwand
Mit Licht gegen Ewigkeitschemikalien
Gutes Bauchgefühl
Pflanzen als Biofilter
Wie die Städte leiser werden
Heiße Flecken in der Tiefsee