Lexikon

Rucellai

[
rutʃɛˈla:i
]
Warnung vor dem Staatsdienst
Warnung vor dem Staatsdienst
Die häufigen Machtwechsel in den oberitalienischen Städten und die Intrigen verurteilt der florentinische Kaufmann Giovanni Rucellai und warnt seine Söhne vor öffentlichen Ämtern oder Verantwortung im Staat:

Ich kann euch, Pandolfo und Bernardo, nicht empfehlen, öffentliche Ämter oder hohe politische Stellung zu erstreben. Nichts betrachte ich weniger wert oder ehrenvoll, als sich in solchen Positionen zu befinden. Wisst ihr auch, warum? Man sollte sie nicht wünschen wegen der Gefahren der Ehrlosigkeit, der Ungerechtfertigkeiten, die mit ihnen verbunden, und, weil sie nicht dauerhaft sind, sondern denen nur Unglück bringen, die nicht richtig mit ihnen fertig werden Ich sage nicht, dass es mir missfällt, euch geehrt zu sehen durch die Aufnahme in die Liste der wählbaren Beamten, aber nur um klarzumachen, dass ihr keine politisch ausgestoßenen seid. Jede andere Art von Leben und jeder andere Zustand gefällt mir besser als die politische Existenz, die jedermann missfallen muss: ein Leben voller Kränkungen, Hass und Beleidigungen, randvoll mit Unruhe, Aufregungen und Sorgen; voller Unterwürfigkeit und Feindseligkeit, jeder vorübergehenden Laune ausgeliefert ...

Das ist ein Leben voller Lügen, voller Einbildung, Wahn und falscher Berühmtheit, da die Zuneigung des Volkes nur solange andauert, als man ihm zu Willen ist. Wenn man aber Hilfe sucht, ist niemand zu finden, auf dessen Wort und Versprechen man sich verlassen kann ...
Angenommen, ihr habt eine führende Position in der Stadt inne. Was soll sie euch nützen? Ihr werdet sagen: Ich kann andere übertreffen und beherrschen und kann meine eigenen Verpflichtungen im Stillen vermindern, weil ich das Gesetz auf meiner Seite habe. Oh, welch eine frevelhafte und grausame Sache, sich selbst bereichern zu wollen, indem man andere ausbeutet. Wie kann man sich auf Staatskosten bereichern, ohne das Gemeinwohl zu schädigen und Bürger und Staatsbesitz zu berauben?"
Giovanni, italienischer Dichter und Humanist, * 20. 10. 1475 Florenz,  3. 4. 1525 Rom; verfasste ein das 4. Buch der „Georgica“ von Vergil paraphrasierendes Lehrgedicht über die Bienenzucht „Le api“; Tragödien.
Schwarze Löcher, All, Universum
Wissenschaft

Schwarze Löcher erschüttern das All

Die größten Energieschleudern im Universum sind unsichtbar – doch Astrophysiker können ihre Gravitationswellen nun im Wochentakt messen. von RÜDIGER VAAS Als am 11. Februar 2016 die erste Messung von Gravitationswellen bekannt gegeben wurde, schmückte die sensationelle Nachricht die Titelseiten vieler Zeitungen aus aller Welt....

Weltraum, Kollision, Welt
Wissenschaft

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Die Zukunft der Milchstraße ist turbulent: Erst kommt es zum Crash mit der Andromeda-Galaxie, dann fusionieren beide Sterneninseln. von RÜDIGER VAAS Seit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren dehnt sich der Weltraum aus, und die Galaxienhaufen entfernen sich voneinander. Doch im kleineren kosmischen Maßstab, in der Größenordnung...

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