Lexikon

Schwangerschaft

Gravidität; Gestation
Plazenta: Gewebeaufbau
Plazenta: Gewebeaufbau
Die Plazenta besteht aus schwammigem, von Zotten durchzogenem Gewebe, das zur Mutter hin von der Basalschicht, zum Keimling hin von der Chorionplatte begrenzt ist. Durch feine Spalten in der Basalschicht gelangt mütterliches Blut in das Zottensystem, dessen Blutgefäße diffundierende Nährstoffe und Sauerstoff aufnehmen.
der Zustand des mütterlichen Körpers während der Fruchtentwicklung von der Befruchtung des Eies bis zur Geburt. Die Schwangerschaft dauert beim Menschen etwa 280 Tage oder 40 Wochen (vom ersten Tag der letzten Menstruation an gerechnet). Mit dem Heranwachsen des Eis in der Gebärmutter vergrößert sich diese, woraus man das Alter der Schwangerschaft recht genau erschließen kann. Im Allgemeinen wird die Schwangerschaft am Ausbleiben der Menstruation bemerkt; doch ist dies kein sicheres Zeichen, da die Menstruation auch aus anderen Gründen ausbleiben kann; ebenso kann sie zu Beginn der Schwangerschaft noch einmal abgeschwächt auftreten. Durch Untersuchung von der Scheide aus kann man etwa vom 2. Monat an eine Schwangerschaft feststellen. Bereits 812 Tage nach Ausbleiben der Regel kann ein immunologischer Schwangerschaftstest Auskunft über das Vorliegen einer Schwangerschaft geben; dabei wird im Urin das Hormon Choriongonadotropin (HCG) nachgewiesen (Zuverlässigkeit über 95%). Entsprechende Tests werden auch in der Apotheke zur Selbsttestung angeboten. Etwas später ist die Schwangerschaft an bestimmten, bei der Schwangerschaftsuntersuchung feststellbaren Zeichen zu erkennen (sichere Schwangerschaftszeichen). In der 6.8. Woche der Schwangerschaft schwellen die Brüste an und entleeren auf Druck einige Tropfen Vormilch (Kolostrum), die Mittellinie des Bauchs und die Warzenhöfe der Brüste bräunen sich; auch an anderen Körperstellen können sich Pigmentflecke bilden, die nach Beendigung der Schwangerschaft wieder zurückgehen. Der Leibesumfang nimmt bis zum Ende der 36. Woche zu, danach senkt sich die Gebärmutter wieder, und der Kopf des Kindes tritt in das kleine Becken ein. Etwa vom 5. Monat an sind Kindesbewegungen zu spüren.
In den ersten 3 Monaten kann es zu morgendlicher Übelkeit und Schwangerschaftserbrechen kommen. Es besteht eine erhöhte Neigung zu Ödemen, Krampfadern und Hämorrhoiden. Grundumsatz und Atemfrequenz der Schwangeren sind erhöht. Es besteht ein erhöhter Bedarf an Calcium und Eisen für den Knochenaufbau und die Blutbildung des Kindes. Da über die Plazenta eine Verbindung zwischen mütterlichem und kindlichem Blutkreislauf besteht, ist es wichtig, auf die Einnahme potenziell schädlicher Medikamente sowie auf Alkohol und Nicotin zu verzichten.
Komplikationen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft (sog. Gestosen) können durch die hormonelle Umstellung entstehen. Dazu gehören übermäßiges Erbrechen im ersten Drittel der Schwangerschaft, das Mutter und Kind gefährden kann, außerdem schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, u. U. kombiniert mit Eiweiß im Urin und meist ausgeprägten Ödemen (Präeklampsie). Daraus kann sich als schwere Erkrankung, die mit Krampfanfällen einhergeht, eine Eklampsie entwickeln. Um solche Schwangerschaftskomplikationen sowie etwa zu erwartende Geburtsschwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und ihnen vorzubeugen, sind ärztliche Schwangerschaftsuntersuchungen in bestimmten Zeitabständen zu empfehlen. Eine sinnvolle Vorbereitung auf die Geburt ist auch die Schwangerschaftsgymnastik.
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