Lexikon
Speyer
rheinland-pfälzische kreisfreie Stadt, am Rhein (Häfen), 50 600 Einwohner; mittelalterliche Bauten (Speyerer Dom), jüdisches Viertel mit Ritualbad Mikwe (12. Jahrhundert); Historisches Museum der Pfalz; Groß-Aquarien „Sea Life“; Verpackungsindustrie, Flugzeugbau, chemische und elektrotechnische Industrie, Erdölraffinerie; Tourismus.
Speyer: Stadtwappen
Stadtwappen
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Geschichte
Seit um 70 v. Chr. in den Händen des germanischen Stamms der Nemeter; römisch Civitas Nemetum, im 4. Jahrhundert römischer Bischofssitz; seit dem 6. Jahrhundert – inzwischen im Besitz der Franken – daneben auch Spira genannt, seit 614 fränkischer Bischofssitz. Ausbau der Stadt in der Regierungszeit der Salier und Staufer. Großer wirtschaftlicher Aufschwung im 11. Jahrhundert; 1254 Mitglied im Rheinischen Städtebund; 1294 Ende der bischöflichen Herrschaft über die Stadt; Speyer war seither freie Reichsstadt (bis 1797). Hier hatte 1526–1689 das Reichskammergericht seinen Sitz; zahlreiche Reichstage. 1689 wurde die Stadt von französischen Truppen zerstört; nur wenige berühmte Baudenkmäler blieben erhalten. Der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert gab Speyer ein vorwiegend barockes Gepräge. Erneute Zerstörung in den französischen Revolutionskriegen. 1816–1938 Hauptstadt der bayerischen Pfalz; 1923/24 Sitz der Separatistenregierung.