Heuern bedeutet „mieten, pachten“ und wird heute fast nur noch in der Seemannssprache verwendet, wo Schiffe oder Matrosen geheuert werden. Von
anheuern wiederum ist heute häufiger in der Sportreportersprache die Rede, wenn es um Vereinswechsel von Spielern oder Trainern geht. Das aus dem
nddt.
hüren stammende Wort war schon im 15. Jahrhundert im Deutschen gebräuchlich, aber nicht nur auf das Seewesen bezogen (vgl. auch das engl.
hire, das ndrl.
huren und das schwed.
hyra, die alle „mieten“ bedeuten). Gängige Zusammensetzungen mit
Heuer– waren
Heuergut („Pachtgut“, im Gegensatz zum Eigentum),
Heuersaat („Saat auf gepachtetem Land“) oder
Heuerling („Mieter, Pächter“). Als
Heuerlingswesen bezeichnete man vor der Zeit der Industrialisierung die jährlich kündbaren Verträge zwischen Bauern und Heuerlingen, die dem Bauern Arbeitskräfte und den notleidenden Heuerlingen ein Obdach und etwas Ackerland brachten. In der Umgangssprache tritt
heuern heute noch in der Lehnübersetzung
heuern und feuern (vom engl. „hire and fire“) auf.