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Sternenhimmel im Juli 2017
Jetzt im Hochsommer dominiert die Sonne unseren Himmel. Aber obwohl es jetzt oft besonders heiß ist, ist uns die Sonne keineswegs besonders nah – im Gegenteil. Am 3. Juli hat die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn passiert. Sie ist jetzt rund fünf Millionen Kilometer weiter von der Sonne entfernt als beispielsweise Anfang Januar.
Dem Sommer tut dies jedoch keinen Abbruch. Denn die Jahreszeiten werden nicht durch den Abstand der Erde zur Sonne bestimmt, sondern durch die Neigung der Erdachse: Sie ist im Moment so gekippt, dass sie die Nordhalbkugel der Sonne stärker zukehrt. Dadurch fallen die Sonnenstrahlen bei uns senkrechter auf die Erdoberfläche und liefern uns mehr Wärme. Gleichzeitig ist es dadurch auch im Juli bei uns noch bis zu 16 Stunden hell. Allerdings: Bis Ende des Monats schrumpft die helle Zeit des Tages dann schon auf nur noch 15 Stunden.
Zwei Vögel und ein halber Skorpion
Die Nächte im Juli sind zwar kurz, dafür aber mit ihren oft lauen Temperaturen besonders gut zur entspannten Himmelsbeobachtung geeignet. Gerade in der zweiten Monatshälfte, wenn der Mond immer schmaler wird, können wir die Milchstraße, aber auch die hellen Sommersternbilder daher besonders gut beobachten. Noch immer prominent und gut zu erkennen sind die Sternbilder Adler und Schwan. Beide bestehen aus kreuzförmig angeordneten Sternen, die an einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen erinnern.
Tief über dem Südhorizont ist der rote Stern Antares zu erkennen, der Hauptstern der Konstellation Skorpion. Wegen seines roten Leuchtens hielten ihn die Römer für eine Art "Gegenmars" und daher hat er seinen Namen. Das Sternbild Skorpion dagegen war schon im alten China, bei den Maya und in der griechischen Antike bekannt. Von Deutschland aus ist allerdings selbst im Hochsommer nur ein Teil des imposanten Sternbilds sichtbar.