Die Skelettmuskulatur ist daraufhin ausgerichtet, die Last unseres Körpers auch über einen längeren Zeitraum hin zu tragen und zu bewegen. Im Weltraum führt das Fehlen der Schwerkraft praktisch zur Gewichtslosigkeit eines Körpers, die als Schwerelosigkeit bezeichnet wird. Da die Muskeln im Zustand der Schwerelosigkeit kein Gewicht tragen müssen, stehen sie auch nicht unter Belastung und beginnen deshalb langsam mit dem Abbau von Muskelzellen. Experimente, die mit Astronauten bei ihrem Aufenthalt im All durchgeführt wurden, zeigten erstaunliche Parallelen zwischen dem schwerelosigkeitsbedingten Muskelschwund auf der Erde, der aufgrund von Nichtbelastung bei Behinderungen, Erkrankungen oder auch durch längere Zeit anhaltenden Bewegungsmangel entsteht.
Die Rückbildung der Muskulatur hat keine Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Astronauten im All. Da jedoch hauptsächlich diejenigen Muskeln betroffen sind, die für die Körperhaltung oder bestimmte Routinebewegungen wie das Gehen zuständig sind, können bei der Rückkehr zur Erde Probleme entstehen. Im Zusammenhang mit der Muskelrückbildung kommt es nämlich auch zu einer Entmineralisierung der Knochen und zu Sensibilitätsstörungen bestimmter Nervenendigungen, z.B. bei der Wahrnehmung von Vibrationen in den Füßen. Beide Phänomene sind eine Folge mangelnder Belastung.