Wahrig Herkunftswörterbuch
Mund
die Herkunft von
[Info]mhd.
munt,ahd.
mund ist umstritten; eine Deutung weist auf eine Verwandtschaft mitkymr.
mant „Kinnlade“ undlat.
mentum „Kinn“ hin; demnach wäre die Ausgangsbedeutung „Kinnbereich“; einer anderen Deutung zufolge lässt sich Mund aufidg.
*menth– „kauen, beißen“ zurückführen und die ursprüngliche Bedeutung wäre „Werkzeug zum Essen, Kauen“; dazu auch die Ableitungmunden
„schmecken“, die seit dem 16. Jh. gebräuchlich ist; die ZusammensetzungMundart
kam im 17. Jh. als Ersatzwort für → Dialekt auf; der BegriffMündung
bezeichnet die „Stelle, bei der etwas in etwas anderes übergeht“ und wurde im 18. Jh. zu Mund in übertragener Bedeutung gebildetMund
Kaum bekannt ist, dass man früher im Deutschen nicht nur der Mund, sondern ebenso die Mund sagte. Dabei ist unklar, woher das Wort der Mund, das ahd. mund/munt und gotisch munþs „Mund (als Körperteil)“ hieß, ursprünglich stammt.
Lat.
mentum „Kinn“,kymrisch
mant „Kinnlade“ oder aber dieidg.
Wurzel *menth– „kauen, Gebiss, Mund“ werden als mögliche Herkunftsvarianten genannt. Von der Mund abgeleitet ist das Adjektiv mündlich und die Wendung von Mund zu Mund „mündlich weitererzählt“. Etymologisch besser erschlossen ist das veraltete Substantiv die Mund bzw. Munt, das mit dem lat. Wort manus „Hand“ verwandt ist. Auch diegerm.
Form *mundo bedeutete „Hand“, doch bereits dasahd.
undmhd.
munt wurde übertragen im Sinne von „Schutz“ gebraucht (wegen der Hand, die man schützend über jemanden hält). Heute findet sich das Wort nur noch in Ableitungen: Ein Vormund (aus ahd. foramundo „Beschützer, Fürsprecher“) übernimmt die rechtliche Verantwortung für einen anderen, dazu ist das Verb bevormunden „nicht selbstständig entscheiden lassen“ gebildet. Ein Mündel ist ein „unter die rechtliche Verantwortung eines anderen Gestellter“, und mündig war man ursprünglich, wenn man „für seinen eigenen Schutz sorgen konnte“.Wissenschaft
Ausweg aus der Antibiotika-Krise
Gegen viele Bakterien hilft kein Antibiotikum mehr. Doch Phagen können solche Bakterien töten. Nach einer langen Pause nimmt die Phagenforschung jetzt wieder Fahrt auf. von YasMin Appelhans Als das Telefon klingelt, ist Steffanie Strathdee ausnahmsweise nicht bei ihrem Mann im Krankenhaus. Dabei wacht sie seit Wochen fast ständig...
Wissenschaft
Schwarzes Loch Wissenschaftsgeschichte
Während in Deutschland viele Tausend Lehrstühle für Kunstgeschichte besetzt sind, kann man die Zahl der Wissenschaftshistoriker gefühlt an den Fingern seiner Hände abzählen. Wissenschaftsgeschichte ist ein Schwarzes Loch in der hiesigen Kultur, das man bei vielen Gelegenheiten dadurch zu stopfen versucht, dass man ab und zu etwas...