Manchmal beginnt es mit einem kostspieligen Urlaub oder der Anschaffung eines größeren Autos, oft ist eine langwierige Krankheit Grund dafür oder Arbeitslosigkeit, häufig sind es aber auch die Folgen einer Scheidung: man hat sich übernommen und wird sie einfach nicht mehr los - die Schulden.
Wie kann ein Kassensturz helfen, die Schulden zu
reduzieren?
Um seine Finanzen bzw. die Schulden in den
Griff zu bekommen, sollte man als Erstes seine finanzielle Situation genau
analysieren. Ein Kassensturz kann helfen, das Verhältnis von Einkommen
und Ausgaben bzw. Belastungen durch laufende Kredite zu bestimmen und mögliche
Einsparpotenziale aufzudecken. Dem monatlichen Nettoeinkommen sollten folgende
monatliche Kosten gegenübergestellt werden:
- Miete
- Nebenkosten (Strom,Heizung, Müllabfuhr etc.)
- Lebensmittel
- Telefon/Handy
- Fernseh- und Rundfunkgebühren/Pay-TV
- Kleidung
- Versicherungen
- Beiträge für laufende Kredite/Tilgungsraten
- Sonstiges
Können die Ausgaben soweit reduziert werden, dass die Kreditraten weiter zu bezahlen sind, erübrigen sich weitere Maßnahmen.
Was ist eine Überschuldung?
Wenn
dagegen der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen
kann, so bedeutet das: Überschuldung. In diesem Fall bietet es sich an,
mit Banken und Gläubigern zunächst über eine Zahlungsvereinbarung
zu sprechen. Folgende Kompromisslösungen sind eventuell möglich:
vorübergehende Ratenreduzierung, Zinsstop, eine Stundungsvereinbarung
oder ein Verzicht auf Forderungen bei der Zahlung einer einmaligen Summe.
Auch die Umschuldung in einen anderen Kredit kann als vorläufige Lösung
in Frage kommen - natürlich gegen entsprechende Kreditsicherheit
oder Bürgschaft.
Wann bietet sich eine Schuldnerberatung an?
Bei
andauernd hohen Schulden sollte unbedingt eine fachliche Beratung in Anspruch
genommen werden. Diese leisten z. B. öffentliche Schuldnerberatungsstellen.
Nach dem Bundessozialhilfegesetz besteht ein Rechtsanspruch auf eine kostenlose
Schuldnerberatung. Zwar gibt es in Deutschland derzeit rund 11.000 Schuldnerberatungsstellen,
doch aufgrund der großen Nachfrage müssen Schuldner nicht selten
mehrere Monate auf den ersten Beratungstermin warten. Ein Schuldnerberater
hilft nicht nur dabei, zusätzliche Einnahmequellen und Einsparpotenziale
aufzudecken, sondern kann auch bei Überschuldung die Vermittlungsgespräche
mit den Banken oder Gläubigern übernehmen und nicht zuletzt dem
Schuldner bei der Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens helfen.