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Beiersdorf AG - ein Porträt

Der Aufstieg in den Elite-Index Dax ist Beiersdorf noch nicht geglückt. Dennoch ist der Hamburger Körperpflege- und Konsumgüterhersteller, weltbekannt durch die Marke Nivea, heiß begehrt. Konkurrenten strecken die Fühler nach ihm aus: Denn Strategie und Gewinnmargen bei Beiersdorf sind vorbildlich - ein Porträt des zuletzt viel diskutierten deutschen Konsumgüterherstellers.

Nils Jacobsen

L'Oreal und Tchibo pokern um den Konzern

Ginge es nach Umsatz- und Gewinnentwicklung ihrer Marken Nivea, Atrix, Labello oder Hansaplast, könnte sich die Beiersdorf AG entspannt zurücklehnen. Zwar hat die Konjunkturflaute auch ihre Erfolgsdynamik gebremst, doch meldet das Hamburger Unternehmen weiter steigende Umsatz- und Ertragszahlen. Für Unruhe hat dagegen der Finanzkonzern Allianz gesorgt, der sich von seiner 43-Prozent-Beteiligung an Beiersdorf trennen will.

Prompt hat ein Übernahmepoker um den MDax-Konzern eingesetzt: Heißer Anwärter ist der Kaffeeröster Tchibo, dessen Eigentümerfamilie Herz bereits 30 Prozent an Beiersdorf besitzt und der sich durch einen Zukauf von bereits der Hälfte des Allianz-Pakets die Mehrheit sichern könnte. Der Kaffeeröster hat öffentlich sein Interesse an Beiersdorf bekannt: Seit Tchibo seinen Anteil am Zigarettenhersteller Reemtsma für etwa sechs Milliarden Euro an British Imperial Tobacco verkauft hat, verfügt das Unternehmen auch über das nötige Kleingeld für die Übernahme.

Doch auch die Konkurrenz, zum Beispiel die Konsumgüterriesen L'Oreal und Procter & Gamble, hat schon lange ein Auge auf den ertragsstarken Nivea-Hersteller geworfen. LOréal will Gerüchten zufolge bis zu 15 Milliarden Euro für Beiersdorf zahlen: Diese Spekulationen hatten die Beiersdorf-Aktie im Frühsommer auf ein Rekordhoch getrieben.

Mit seiner Kosmetik- und Pflegemittelmarke Nivea wäre Beiersdorf nach Ansicht von Analysten eine sehr gute Ergänzung für die französische L'Oréal, die bislang vor allem bei Haarpflegeprodukten eine starke Stellung hat. Für die freien Beiersdorf-Aktionäre wären die Franzosen der interessantere Partner, da L'Oreal bei einer Übernahme ein Abfindungsangebot abgeben müsste, das den Aktionären üblicherweise eine satte Prämie beschert. Tchibo, das bereits 30 Prozent hält, müsste bei einer Aufstockung seiner Anteile die Aktionäre dagegen nicht abfinden.

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