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Betriebssystem Lindows – Gefahr für Microsoft?

Windows ist leicht bedienbar und weltweit Standard, Linux hingegen stabil und flexibel. Was also liegt näher als den großen Wurf zu wagen und die Vorteile der beiden Systeme in einem gemeinsamen Betriebssystem zu vereinen das ist das Ziel des alternativen Operating Systems “LindowsOS. Mit der neuartigen, stabilen Linux-Distribution, die so einfach wie Windows zu bedienen sein soll, will das junge US-Unternehmen Lindows.com aus San Diego dem Branchenprimus und Quasi-Monopolisten Microsoft Marktanteile abnehmen. Lindows basiert auf einem so genannten “Wine-Projekt: Dies ist eine Emulationssoftware, mit der Anwendungen für Windows 95, 98 oder NT unter Linux laufen. Seit Mitte der 1990er Jahre tüftelten Software-Entwickler an dieser Kombination beider Systeme.

Neue Strategie: mehr Benutzerfreundlichkeit

Inzwischen ist Lindows.com von seiner ursprünglichen Idee, mit LindowsOS immer mehr Windows-Applikationen auf einem Linux-System zum Laufen zu bringen, abgerückt. Mit der Emulation Wine-Projekt hatten im Grunde genommen nur Word, Excel und Powerpoint reibungslos mit Lindows funktioniert. Bei den meisten Windows-Spielen oder anderen Win-Applikationen musste das alternative Betriebssystem passen.

Das neue Ziel von Lindows.com-Chef Michael Robertson ist nun, eine ausgesprochen benutzerfreundliche Linux-Version für Desktops zur Verfügung zu stellen, die eine ernsthafte Alternative zu Windows sein soll. Zwar sind andere, gängige Linux-Distributionen wie Red Hat oder Suse mittlerweile alles andere als nur mit kryptischen UNIX-Commands zu bedienen und besitzen ein GUI (Graphic User Interface). Dennoch benötigen Windows-User eine nicht zu unterschätzende Zeitspanne, um sich vom simplen Single-User-System Windows auf die komplexe Struktur eines Linux-OS mit all seinen Vorteilen und zahlreichen Tricks umzustellen.

Das soll mit der neuen LindowsOS-Version anders werden: Die Oberfläche des alternativen Betriebssystems setzt stärker als eine andere Linux-Distribution auf die Ähnlichkeit zu Windows. Mit seinen Menüs, Buttons und Icons zum Doppelklicken fühlt sich der Lindows-User wie in einer Win-Version. Dieses Argument und die Stabilität und Flexibiltät des Unix-Kernels von Lindows sollen bisherige Windows-User überzeugen, die Plattform zu wechseln.

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