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Weshalb gibt es heute auch im Sommer frischen Spinat?

Weil inzwischen Sorten gezüchtet worden sind, die auch im Sommer keine Blüten hervorbringen. Früher gab es Spinat (Spinacia oleracea) nur im Frühling und Herbst, im Sommer wurde er nicht angeboten, denn er richtet sein Wachstum nach der Tageslänge. An den kürzeren Tagen im Herbst oder Frühjahr erfolgt das vegetative Wachstum der Blätter, die bereits wenige Wochen nach der Aussaat geerntet werden können; sie wachsen immer wieder nach, wenn sie abgeschnitten werden. An langen Sommertagen jedoch, wenn die Tageslichtperiode zwölf und mehr Stunden beträgt, setzt der Spinat zur Blüte an: Er entwickelt lange Blütenschäfte, während die Blätter ihr Wachstum einstellen; dann kann er nicht mehr geerntet werden. Dank der neuen Sommersorten kann nunmehr frischer Spinat das ganze Jahr über angeboten werden.

Übrigens: Wie der Spinat nach Mitteleuropa kam, ist unklar. Vielleicht brachten ihn die Kreuzfahrer im Mittelalter aus dem Orient mit, vielleicht wurde er von den Arabern nach Spanien eingeführt und hat sich von dort aus verbreitet. Ursprünglich beheimatet ist er allerdings nicht im arabischen Raum; wild wachsende Verwandte kommen im Kaukasus und in Zentralasien vor. In Deutschland wird er schon seit dem 16. Jahrhundert angebaut.

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