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Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!

Was hat des Deutschen liebster Freund denn in diesem heißen Küchenutensil zu suchen, fragt sich nicht nur der Tierfreund. “Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, denken Sie sich vielleicht und das ist dann auch schon des Pudels Kern. Wir haben für Sie recherchiert, was es mit dieser ungewöhnlichen Redensart auf sich hat:

Auch Till Eulenspiegel, der 1350 in Mölln gestorbene Schelm, zeichnete sich nicht als Hundefreund aus. Das Volksbuch von 1515 überliefert mehrere Geschichten, die einen tierquälenden Narren zeigen. In der 46. »Historie« erleben wir Till als Gesellen eines Bierbrauers in Einbeck. »Es begab sich, daß der Brauer zu einer Hochzeit gehn wollt und befahl Eulenspiegeln, er sollt (...) dieweil Bier brauen, so gut er könnt. (...) Vor allen Dingen sollt er Fleiß tun und den Hopfen wohl sieden, auf daß das Bier scharf darvon schmecken würd, daß er es gut verkaufen könnt. Eulenspiegel sagt: Ja, gern, er wollt das gut tun. Darmit ging der Brauer mit seiner Hausfrauen zu der Türen aus. Eulenspiegel begann fest zu sieden. (...) Nun hätt der Brauer einen großen Hund, der hieß Hopf. Den nahm er, als das Wasser heiß ward, und warf ihn darein [in die Braupfanne] und ließ ihn wohl darin sieden, daß ihm Haut und Haar abging und das Fleisch überall von den Beinen fiel.« Nach seiner Rückkehr fand der Meister die Reste des »Hopfen«, des toten Haustieres, im Kessel, während Eulenspiegel einmal mehr mit Unschuldsmiene behauptete, er habe nur ausgeführt, was man ihm aufgetragen habe. Von dieser Schelmenstory rührt wohl die scheinbar unsinnige Redensart »Da wird der Hund in der Pfanne verrückt«, die eine unglaubliche Geschichte charakterisiert.

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