Daten der Weltgeschichte

Hie stehe ich, Gott helff mir. Amen.
Der Luther-Biograf Heiko A. Obermann (* 1930) rekonstruierte den Auftritt Martin Luthers vor dem Reichstag zu Worms am 17. und 18. April 1521:
Er hat gezittert unter der Last der Anklage im Angesicht der hohen Herren des Reiches. Doch das war es eben nicht allein!... Und nun sah er sich auf einmal selbst vor die Grenze gestellt. Für ihn unerwartet, hatten sich Kurie und Papst nicht auf seine Seite, eben die Seite des Evangeliums, gestellt. Er war sicher gewesen, der Papst würde den Tetzel verdammen und mich segnen... Aber da ich den Segen aus Rom erwartete, da kamen Blitz und Donner über mich. In kürzester Zeit hat er umdenken müssen ...
Die ganze Wucht geheiligter Tradition stand ihm entgegen: Martin Luther, so hatte der Trierer Offizial Johann von der Ecken [Eck] im Auftrag des Kaisers gefragt, erkläre, willst du deine Bücher etwa alle verteidigen? Das war die Situation der schärfsten Anfechtung, die Luther zeitlebens befallen hatte. Jetzt wurde sie offiziell von Reichs wegen gestellt, die Teufelsfrage, die so berechtigt ist: Bist du allein weise, gegen so viele Jahrhunderte - gegen die Heilige Kirche, gegen die Konzilien, Dekrete, Gesetze und Zeremonien, wie sie unsere Vorfahren und alle um uns herum bis auf den heutigen Tag gehalten haben? ...
Luther hatte seine Bedenkzeit gut genutzt und seine sachlich beschreibende Reichstagsrede gezielt in das Kernproblem einmünden lassen: Ich streite nicht über mein Leben, sondern über die Lehre Christi. Und so habe ich nicht freie Hand, diese Schriften zu widerrufen, weil eben durch diesen Widerruf Tyrannei und Gottlosigkeit gestärkt werden und desto härter wüten werden...
Das Ende des Verhörs bildet Luthers Antwort ohne Hörner und Zähne, eine prägnante Folge von Sätzen mit dem eindrucksvollen Schluss: Mein Gewissen ist im Wort Gottes gefangen. Somit kann ich und will ich nicht widerrufen, denn gegen mein Gewissen zu handeln ist weder sicher noch heilsam. Ich kann nicht anderst, hie stehe ich, Gott helff mir. Amen.
Knochen der linken Hand des gefundenen Skeletts von Paranthropus boisei
Wissenschaft

So sahen die Hände der frühen Homininen aus

Vor etwa 1,5 Millionen Jahren lebten mehrere Vormenschen-Gruppen in Afrika, darunter Vertreter des Paranthropus boisei. Von diesem entfernten Verwandten des modernen Menschen haben Paläontologen nun ein ungewöhnliches Set an fossilen Knochen entdeckt. Unter den Fundstücken sind erstmals auch Handknochen von Paranthropus boisei....

Heizen, Wärme, Rauch
Wissenschaft

Verheizt!

Heizen mit Holz statt mit Öl gilt als Beitrag zum Klimaschutz. Doch Wissenschaftler warnen: Die Abgase aus Holzöfen sorgen nicht nur für schmutzige Luft, sondern führen zu steigenden Treibhausgas-Emissionen. von GÜVEN PURTUL Das erste von Menschenhand entfachte Feuer war ein Meilenstein der Zivilisation. Über 30.000 Jahre später...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon