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Ergonomie am Schreibtisch: Gesunder Rücken bei der Arbeit

Die menschliche Wirbelsäule ist nicht für langes Sitzen gemacht. Deswegen ist es eine massive Belastung für sie, wenn jeden Tag acht Stunden im Sitzen gearbeitet wird. Mit einigen gezielten Maßnahmen lassen sich Rückenschmerzen jedoch vermeiden. Hierzu gehören ein höhenverstellbarer Schreibtisch und ergonomische Bürostühle. Außerdem sollte immer wieder Bewegung in den Arbeitsalltag integriert werden. Professionelle Rückenübungen stärken die Muskulatur und verhindern Schmerzen. Arbeitgeber sollten eine gesunde Sitzhaltung ihrer Belegschaft fördern. Dieser Artikel erläutert, wie mit einigen gezielten Strategien für einen gesunden Rücken bei der Arbeit gesorgt werden kann.

 

Mit einigen Maßnahmen lässt sich die Rückengesundheit beim Arbeiten erhalten.

pixabay.de, Pexels (CC0 Public Domain)

Rückenschmerzen im Arbeitsalltag treten immer häufiger auf

Erschreckend oft sind Rückenschmerzen auf Belastungen im Arbeitsalltag zurückzuführen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Arbeitnehmer im Laufe ihres Berufslebens durchschnittlich 80.000 Stunden im Sitzen verbringen. Diese Entwicklung wird durch das Arbeiten im Homeoffice noch verstärkt. Das stellt eine enorme Belastung für die Wirbelsäule dar, die eher fürs Gehen und Stehen konzipiert wurde. Deswegen ist es extrem wichtig, sich vor Rückenschmerzen zu schützen und für einen gesunden Rücken bei der Arbeit zu sorgen.

Das Perfide an Rückenschmerzen ist, dass sie schleichend auftreten. Betroffene gewöhnen sich kontinuierlich an eine Verschlechterung ihres Gesamtzustands, statt von vornherein etwas dagegen zu unternehmen. Daher kommt es meist erst nach Problemen wie einem Hexenschuss oder einem Bandscheibenvorfall dazu, dass der Rückengesundheit die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dabei ist es mit wenigen Maßnahmen möglich, kontinuierlich für mehr Rückengesundheit zu sorgen und solche Komplikationen zu vermeiden.

Einen höhenverstellbaren Schreibtisch nutzen

Höhenverstellbare Schreibtische haben aktuell Hochkonjunktur in den Büros der Unternehmen. Diese bieten einerseits die Möglichkeit, die Höhe des Schreibtisches individuell an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Vor allem dann, wenn ein Arbeitsplatz nicht immer von derselben Person genutzt wird, sind solche Anpassungsmöglichkeiten hilfreich. Einige Modelle werden manuell angepasst, bei anderen ist eine elektrische Höhenverstellung möglich.

Gleichzeitig sind elektrisch verstellbare Schreibtische dazu geeignet, das Arbeiten im Stehen zu unterstützen. Hierdurch können die Angestellten immer wieder Positionswechsel in ihren Arbeitsalltag integrieren und einseitige Belastungen vermeiden. Das Arbeiten im Stehen fördert einerseits die Rückengesundheit und sorgt andererseits für einen Kreativitätsschub, da die Nutzer einen anderen Blick auf ihr Arbeitsumfeld gewinnen.

xEin ergonomischer Stuhl unterstützt die Rückengesundheit beim Arbeiten im Sitzen.

 

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Ergonomische Bürostühle wählen

 Neben höhenverstellbaren Schreibtischen sollte auf ergonomische Bürostühle geachtet werden. Diese haben meist eine Lehne, die sich optimal an den Rücken der Nutzer anpasst. Somit wird die Wirbelsäule bestmöglich unterstützt und übermäßige Belastungen vermieden. Vor allem eine Lordosenstütze hält den Rücken stabil und verhindert die Entstehung von Rückenschmerzen. Sowohl in den Büros als auch am heimischen Schreibtisch sollten solche ergonomischen Bürostühle zu finden sein.

Bei der Auswahl der Bürostühle kommt es darauf an, dass die Sitzhöhe zum Schreibtisch passt. So wird verhindert, dass die Belegschaft eine ungesunde Sitzhaltung einnehmen muss, um überhaupt arbeiten zu können. Ebenso wie die Tische sollten auch die Bürostühle höhenverstellbar sein, um sie auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpassen zu können. Ein verstellbarer Neigungswinkel ist hierbei von Vorteil. Zudem sind verstellbare Armlehnen und Kopfstützen in der Lage, eine gesunde Sitzhaltung zu fördern.

Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren

Als Ausgleich zum Sitzen während der Arbeit sollten immer wieder Bewegungen in den Alltag integriert werden. Das kann schon vor Arbeitsbeginn erfolgen. Wer zur Arbeit läuft, stärkt hierdurch die Rückenmuskulatur und die Wirbelsäule. Alternativ können Arbeitnehmer eine Station vor ihrem Ziel aus der Bahn oder dem Bus steigen und den Rest zur Arbeit zu Fuß laufen.

Im Büro gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, um sich etwas Bewegung zu gönnen. Beispielsweise können sich Arbeitnehmer dafür entscheiden, Treppen zu steigen, statt die Aufzüge zu benutzen. Die Mittagspause sollte nach Möglichkeit nicht im Sitzen verbracht werden. Häufig gibt es in einer Kantine oder einer Cafeteria Stehtische, an denen Mahlzeiten eingenommen werden können. Wer hin und wieder das Fenster öffnet, die Blumen gießt oder sich ein Getränk holt, bewegt sich automatisch immer wieder im Laufe des Tages.

Professionelle Rückenübungen absolvieren

Gelegentlich lässt es sich nicht vermeiden, dass der Rücken bei der Arbeit starken oder einseitigen Belastungen ausgesetzt ist. In einem solchen Fall ist es sinnvoll, regelmäßig professionelle Rückenübungen zu absolvieren. Diese sorgen für den nötigen Ausgleich und verhindern, dass die Wirbelsäule überstrapaziert wird. Rückenübungen können je nach Wunsch zu Hause oder in den Pausenräumen durchgeführt werden.

Für die meisten Übungen wird nicht viel Platz benötigt. Es ist ratsam, sich ein Repertoire an unterschiedlichen Übungen zuzulegen, damit diese abwechslungsreich sind und unterschiedliche Bereiche der Wirbelsäule unterstützen. Die Trainingseinheiten können entweder allein oder in einer Gruppe durchgeführt werden. Wenn mehrere Mitarbeiter zusammen trainieren, macht dies häufig besonders viel Spaß. Mit der Zeit wird so die Rückenmuskulatur gestärkt, wodurch das Auftreten von Rückenschmerzen und anderen Beschwerden unwahrscheinlicher wird.

Arbeitgeber sollten Schulungen für gesundes Sitzen anbieten

Für Arbeitgeber ist die Gesundheit ihrer Belegschaft ein hohes Gut. Alle Angestellten, die aufgrund von Rückenschmerzen ausfallen, verursachen für einen Betrieb teils empfindliche Kosten. Deswegen sollten die Unternehmen verschiedene Angebote bereitstellen, mit denen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter geschützt wird. Sowohl theoretisches Fachwissen als auch praxisnahe Übungen sind wichtig.

Beispielsweise bietet es sich an, regelmäßig Schulungen für gesundes Sitzen anzubieten. Nur wenn die Angestellten wissen, worauf es zu achten gilt, können sie während der Arbeit eine gesunde Sitzposition einnehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, eigene Räume innerhalb der Firma anzubieten, in denen Rückenübungen durchgeführt werden können. Alternativ bietet es sich an, betriebseigene Kurse anzubieten, in denen unterschiedliche Übungen absolviert werden. Je bewusster der Belegschaft die Bedeutung der Rückengesundheit während der Arbeit ist, desto eher achten sie auf sich und bleiben gesund.

Fazit

Um einen gesunden Rücken bei der Arbeit zu erhalten, werden lediglich einige Maßnahmen benötigt. Unter anderem sind höhenverstellbare Schreibtische und ergonomische Bürostühle wichtig. Außerdem sollte darauf geachtet werden, Bewegung in den Alltag zu integrieren und professionelle Rückenübungen durchzuführen. Je besser die Belegschaft durch die Arbeitgeber unterstützt wird, desto eher kümmern sie sich um ihre Rückengesundheit und es kommt seltener zu krankheitsbedingten Ausfällen.

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