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Grillen mit Hund

Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

 

Heißes Fett tropft zischend auf die glühende Holzkohle und feine Röstaromen durchziehen die laue Sommerluft - Grillzeit in Deutschland. Beim gemütlichen Treff im Garten oder auf der Terrasse darf auch der Hund, der beste Freund des Menschen nicht fehlen. Aber Vorsicht: Für den Vierbeiner können Grillgut, Salat und Nachspeisen reines Gift sein. Nicht selten machen sie den Hund richtig krank.

Grillen mit Hund
Klostermann / Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Echte Grill-Enthusiasten sind schon längst mitten drin in der Saison, Nachzügler aber werden spätestens im Juni mit dem Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft ihr Grillbesteck zücken und Bratwürste oder marinierte Steaks auf die Roste werfen. Ein frischer Salat dazu, leckere Soßen und schon kann das Festmahl losgehen. Die lecker duftende Grillware übt natürlich auch auf Hunde einen magischen Reiz aus.

Sensible Nase – gefährliche Verführung

Kein Wunder: Die Nase der Hunde ist wesentlich empfindlicher ist als die des Menschen. Mit "nur" fünf Millionen Riechzellen erfasst der Mensch die Düfte, die ihn umgeben. Je nach Rasse haben Hunde bis zu 220 Millionen zu bieten. Für Hunde wird der Grillabend deshalb schnell zur reinsten Geruchsorgie. Mit kurzen Atemzügen bis zu 300 Mal in der Minute werden die Riechzellen ständig mit neuen Geruchspartikeln versorgt. Wer kann dieser geballten Verführung schon widerstehen?

Hundehalter sollten jedoch sehr genau darauf achten, dass sich die Tiere nicht an der Grillware "vergreifen". Auch falsch gemeinte Tierliebe ist fehl am Platze. Auge in Auge mit dem Steak erwecken die vierbeinigen Hausgenossen zwar häufig den Eindruck, sie stünden kurz vor dem Hungertod. Doch darauf sollte man nicht hereinfallen. Grillfleisch gehört definitiv in keinen Hundemagen. Es ist meist sehr stark gewürzt. Die leckere Marinade ist Gift für das tierische Verdauungssystem. Dann lieber ein paar Hundeleckerli parat halten und dem Tier auf diese Weise etwas Gutes gönnen.

Rohes Fleisch meiden

Auch das Verfüttern von rohem Fleisch an den Hund ist tabu! Insbesondere rohes Schweinefleisch gilt als Überträger der Aujezkyschen Krankheit. Diese auch Pseudotollwut genannte Viruserkrankung ist für Menschen zwar ungefährlich, bei Hunden kann der Verlauf jedoch tödlich enden. Also vor und während des Grillens unbedingt darauf aufpassen, dass der Vierbeiner kein Fleisch in einem unbeobachteten Augenblick vom Grill oder aus der Kühlbox zieht und frisst.

Knochen, Bier und Süßes sind tabu

Auch Knochenreste bergen ein großes Risiko und können zu Verletzungen im Hundemagen führen. Schlimmstenfalls können Knochensplitter die Darmwand durchstoßen und Futterpartikel in die Bauchhöhle gelangen. Die Folge sind schwerwiegende Entzündungen des Bauchraums. Gerne wird beim Grillen auch ein Fässchen Bier angestochen. Der Zapfhahn tropft, beim Einschenken geht etwas daneben, spätestens beim alles entscheidenden Elfmeterschießen bleiben halbvolle Gläser unbeobachtet zurück. So mancher Hund kann auch hier nicht widerstehen. Trunkenheit aber ist für den Hund eine einzige Qual.

Und selbstverständlich sind auch fette Salate oder süße Nachspeisen für den Hund tabu. Tierärzte berichten davon, dass besonders nach schönen Wochenenden gehäuft Tiere mit massivem Erbrechen, Durchfällen und Verstopfungen in den Praxen vorgestellt werden - die unerfreuliche Folge beschwingter Grillabende unter Freunden. Diesen Katzenjammer kann man sich und seinem Haustier ersparen, wenn man den Hund von der vermeintlich köstlichen Zwischenmahlzeit fernhält.

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