Amsterdam gehört laut GEO-Magazin zu den schönsten Städte Europas. Nicht nur aufgrund ihrer Sehenswürdigkeiten ist die niederländische Hauptstadt bei Urlaubern beliebt, auch ihr Nachtleben und die lässige Art der Amsterdamer ziehen viele Besucher an.
Boote tuckern gemächlich in den Grachten und Menschen sitzen draußen entspannt in Cafés. Aufgrund dieser malerischen Idylle bezeichnen viele Einheimische Amsterdam gerne als „Dorf“. Und das obwohl die Stadt 809.892 Einwohner hat und jährlich rund 4,5 Millionen Übernachtungsgäste anzieht.
Diese kommen aus aller Welt, um während eines Kurztrips oder zweiwöchigen Urlaubs die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten wie den königlichen Palast, das Anne-Frank-Huis oder die Grachten zu besichtigen. Aber auch das Nachtleben mit seinen 1325 Restaurants, 1515 Kneipen und Bars sowie an die 9000 Konzerte und Theatervorstellungen pro Jahr locken viele Menschen an. Für den einen oder anderen Touristen kann die Menge an Sehenswürdigkeiten oder Ausgehmöglichkeiten im ersten Augenblick unübersichtlich wirken. Daher gibt es im Folgenden einige Tipps.
Die Stadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden
Als allererstes: Autofahren in der Innenstadt ist Besuchern nicht zu empfehlen. Die Parkgebühren sind vergleichsweise teuer und die engen Einbahnstraßen eine Herausforderung. Idealerweise wird aus diesem Grund die Stadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet. Das hat den Vorteil, dass Urlauber die Stadt persönlich und in Ruhe kennenlernen können.
Eine andere Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert in der Stadt fortzubewegen, ist die Nutzung von Metro oder Straßenbahn. Tickets sind, wie in anderen Städten auch, an den Automaten in den jeweiligen Stationen erhältlich.
De Jordaan: Vom ehemaligen Armenviertel zum hippen Stadtteil
Ein möglicher Startpunkt, um eine Amsterdam-Reise zu beginnen, ist das Stadtviertel Jordaan, was am besten zwischen den Kanälen Prinsengracht, Looiersgracht, Lijnaansgracht und Browersgracht zu Fuß erforscht wird. De Jordaan gehört zu den bekanntesten Vierteln Amsterdams und nimmt seinen Anfang westlich der Centraal Station, dem Hauptbahnhof: von hier aus sind es etwa zehn Fußminuten.
Neben all den typisch niederländischen Häusern sind kleine Geschäfte, moderne Restaurants sowie traditionelle Kneipen angesiedelt, die den Charme des Viertels ausmachen. Wer die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einem Einheimischen hat, sollte diese Gelegenheit wahrnehmen. Denn der ein oder andere könnte einen Geheimtipp parat haben.
Ein Geheimtipp ist zum Beispiel das Verweilen in einem der typischen Hofje (Innenhof). Hierbei handelt es sich um ehemalige Einrichtungen für fromme Witwen und ledige Mütter mit Kindern. Diese Gärten verbergen sich hinter versteckten Haustüren und bieten einen Rückzugsort vor dem innerstädtischen Trubel. Die bekanntesten sind der Begijnhof sowie Karthuizerhof. Aber auch der Van Brienenhof sowie der Constantia Hof haben ihren eigenen Charme.
Sollte einem nicht der Sinn nach Ruhe stehen, kann Alternativ ein kleiner Zwischenstopp im Café Winkel 43 am Noordermarkt eingelegt werden. Hier soll es den besten Apfelkuchen der Stadt geben. Auch ein Abstecher auf den dortigen Markt lohnt sich.
Auf den Spuren eines Weltkulturerbes
Vom Jordaan geht es weiter zum Grachtengürtel – einem Kanalsystem, das aus etwa 200 Kanälen besteht und 2010 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Im 17. Jahrhundert dienten die Grachten der Verteidigung vor Feinden, heute sind sie Amsterdams berühmtestes Wahrzeichen. Wer die Stadt gerne per Boot aus erkunden möchte, hat hier die Wahl zwischen einer klassisch geführten Grachtenrundfahrt oder einer individuellen Tour.
Bei Letzterer kann das Steuer dabei selbst in die Hand genommen werden, denn erst, wenn das Boot länger als 15 Meter ist oder schneller als 20 Kilometer pro Stunde fährt, ist das Vorhandensein eines Bootsführerscheins Pflicht. Für ruhigere Typen bietet sich das Tretbootfahren an. Auf Niederländisch heißt das Waterfietsen. Egal, wofür man sich entscheidet: Nach Angaben der Plattform Withlocals zählt solch eine Tour zu dem interessantesten Geheimtipp für Amsterdam, um die Stadt kennenzulernen. Schließlich gäbe es an den Grachten nicht umsonst die schönsten Amsterdam-Bildmotive.
Spaziergang durch die Negen Straatjes und De Pijp
Zurück an Land, geht es südlich in Richtung der Negen Straatjes weiter. Diese kopfsteingepflasterte Shopping-Meile ist aufgrund ihrer alternativen Geschäfte sowie ihres historischen Charmes beliebt. Rund um die Leidsegracht und der Raadhuisstraat gibt es ein buntes Potpourri aus Cafés, Secondhandläden und Designer-Shops.
Wer in Richtung Albert Cuypstraat den Weg einschlägt – die Straße liegt im Stadteil De Pijp – trifft dort auf zahlreiche Geschäfte und Restaurants. Von marokkanisch über thailändisch bis hin zu landestypischen Spezialitäten wie den Bitterballen (frittierte Fleisch-Kartoffel-Bällchen) ist für jeden Geschmack etwas dabei. So auch auf dem Albert Cuyp Markt, Europas größtem Freiluftmarkt.
In der Albert Cuypstraat 210 hat auch das Trust (dt. „Vertrauen“) seinen Standort. Hierbei handelt es sich um ein Café, welches ein besonderes Konzept besitzt, denn: die Preise fehlen. Gäste bestellen, auf was sie Lust haben – Getränke, Kuchen, Sandwiches, Suppen – und entscheiden am Ende, wie viel ihnen der Besuch wert war. Sie „spenden“ diese Summe dem Laden. Die Idee basiert, wie der Name des Ladens es vorgibt, auf Vertrauen.