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Journalismus & Recherche

Recherche bedeutet, Themen zu finden und vorliegende Informationen zu überprüfen und zu ergänzen. Stimmt das auch wirklich?

Quellen

Woher wisst Ihr das alles bloß? Diese Fragen muss sich jeder gefallen lassen, der Informationen über die Medien verbreitet. „Schulleiter X erschien betrunken auf Schulfest“ oder „Lehrer Z macht sich an seine Schülerinnen ran“ - könnte ja sein. Aber wenn es in der Zeitung steht, dann wird aus dem Hinterhofgeflüster eine handfeste Information. Wenn die nicht stimmt, bleibt alles am Schreiber hängen, einmal ganz abgesehen von den rechtlichen Folgen.

Da hilft kein „Ich hab' so was gehört!“ - Informationen müssen abgesichert, sie müssen recherchiert und umfassend sein. Auch auf die Gefahr hin, dass die Geschichte platzt. Das ist doch selbst verständlich? Nicht immer - selbst Profi-Journalisten haben manchmal Angst davor, eine gute Story tot zu recherchieren und brechen die Recherche zugunsten eines spektakulären, aber inhaltlich nicht korrekten Artikels ab.

Nicht immer geht es allerdings um investigativen Journalismus. So nennt sich jene Form des Journalismus, der sich auf die Spur brandheißer Skandale macht und unter strengem Informantenschutz Quellen anzapft (zu finden etwa beim Spiegelund Monitor). Häufig reicht es, die Betroffenen zu befragen, bei Politikern oder Beamten nachzuhaken, den Pressesprecher anzurufen oder ganz einfach im Lexikon nachzuschlagen.

Quellen der Information und Basis für einen Artikel können auch sein:

  • Pressemitteilungen, die Verwaltungen, Verbände, Parteien, Firmen etc. regelmäßig veröffentlichen
  • gezielte Informationen durch mündliche Hinweise oder Tips
  • Routinesitzungen von Vereinen, Verbänden, Parteien, Landtagen, Lehrern etc.
  • eigene Recherchen
  • „veranstaltete Ereignisse“: So nannte Wolf Schneider, langjähriger Leiter der Hamburger Henri-Nannen-Journalistenschule, Pressekonferenzen und Pressetermine (Grundsteinlegungen, Eröffnungen etc.)
  • andere Medien wie Tageszeitungen aus anderen Regionen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen: der „Blick über den Zaun“ verhilft häufig zu spannenden Themen
  • spannende Geschichten, gefunden im Internet

Eingehendes Material sollte sofort gesichtet und bewertet werden, weil die Redaktion sonst im Papierchaos untergeht. 95 Prozent sind meist aus inhaltlichen und Platzgründen nicht zu gebrauchen und wandern sofort in den Papierkorb; der Rest wird nach Datum in einer Terminmappe abgelegt oder an die zuständigen Kollegen/Ressorts weitergeleitet. Grundlage dieser Bewertung ist das Wissen um die Zielgruppe (Interessiert das meine Leser auch? Welchen Nutzen hat mein Leser von dieser Info) sowie Erfahrung und Routine. Dazu gehört auch Fachkenntnis und die ständige Beobachtung des Themenfeldes.

 

Was bedeutet Recherche?

Jede Information sollte also nachgeprüft werden! Recherche heißt, Informationen brauchbar zu machen, sie zu verifizieren und differenzieren oder Informationen überhaupt erst zu sammeln.

Dabei kann es um verschiedenes gehen:

  • Man hat ein Gerücht gehört und möchte diesem auf den Grund gehen.
    Stimmt das Gerücht? Steckt vielleicht noch mehr dahinter? Wer kann etwas darüber wissen? Der Journalist sollte dabei prüfen, wie glaubwürdig seine Quellen sind. Jedes Zitat, jede Behauptung von Tatsachen muß sich zurückverfolgen lassen.
  • Eine Behauptung soll überprüft werden (Überprüfungsrecherche).
    Eine Behauptung ist bereits mehr als ein Gerücht. Sie könnte zum Beispiel in einer Pressemitteilung stehen oder in einer Rede des Bürgermeisters aufgestellt worden sein. Auch hier gilt ist: Wie wird die Behauptung belegt? Gibt es Möglichkeiten, die Fakten auch anders zu interpretieren? Wurden Zahlen richtig und vollständig wiedergegeben oder ein falscher Eindruck erweckt, indem wichtiges Material nicht erwähnt wurde?
  • Eine Story läuft bereits, mehr Material wird benötigt.
    Das ist die Nachrecherche: Wer könnte noch etwas dazu sagen? Wie erging es den Betroffenen? Welche Folgen hatte die erste Veröffentlichung? Ergeben sich neue Erkenntnisse?
  • Ein Thema soll abgegrast werden.
    Das dürfte die häufigste Form der Recherche sein. Der Journalist hat sich vorgenommen, etwas über „Gewalt in der Schule“ zu schreiben. Nun fragt er Schüler, ob sie schon Erfahrung mit Gewalt an der Schule gemacht haben. Er fragt ältere Lehrer, ob sich die Gewaltsituation verschlimmert hat. Der Schulrat kann um eine Stellungnahme gebeten werden. Vielleicht sieht es an einer Schule im Nachbarort besser/ schlimmer aus: Warum? Das ganze lässt sich mit einem allgemeinen Überblick erweitern: Ob es in Kleinstadtschulen friedlicher zugeht. Wie US-Schüler mit der Gewalt an ihren Schulen umgehen. Ist es schon so schlimm wie in den Ghettos der US-Metropolen?
  • Beim Quellenstudium hat der Journalist ein Thema gefunden, über das er berichten wird.

Es reicht jedoch nicht aus, einfach nur Informationen zu sammeln. Sie müssen wahr sein und verständlich. Um das sicherzustellen, müssen sie überprüft werden:

  • Relevanz:
    Welche Bedeutung haben sie für unsere Zielgruppe?
  • Glaubwürdigkeit:
    Sind meine Informationen wahr? Wie neutral oder befangen ist mein Informant? Häufig kann dies mit der Gegenrecherche überprüft werden. Beispiel: Lehrer sagt, es sollen Kollegen entlassen werden - Schulamt bestreitet dies.
    Tipp:
    In der Regel sind Informanten unbefangener, je weniger sie selbst Nutzen aus einem Artikel ziehen könnten.
  • Verständlichkeit:
    Kann ich mit meinen bisherigen Informationen den Sachverhalt verständlich schildern?

Im angelsächsischen Journalismus gibt es eine Regel, die in Deutschland leider oft nicht ausreichend beachtet wird. Dort gilt: Jede Information muss durch zwei voneinander unabhängige Quellen bestätigt werden. Erst dann gehört sie zu den „news that fit to print“ (so lautet das Motto der New York Times).

 

Handwerkszeug und Alltag

Zur Recherche braucht der Journalist:

  • Nachschlagewerke
  • das Telefon
  • eine Computeranschluss mit Internetzugang
  • einen großen Bekanntenkreis
  • eine gewaltige Neugier
  • eine gehörige Portion Selbstbewusstsein

Die Nachschlagewerke tun gute Dienste, wenn man einen Ausgangspunkt für die Recherche sucht. Einige Beispiele:

  • ein gutes Lexikon (Brockhaus)
  • einen Weltalmanach („Spiegel“ oder „Fischer“)
  • einen Atlas
  • den Oeckl - das Taschenbuch des öffentlichen Lebens (enthält tausende Adressen und Ansprechpartner)
  • das Munzinger Archiv (diese Loseblatt-Sammlung bietet Biographien von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und wird ständig aktualisiert). Im Internet besteht die Möglichkeit der kostenpflichtigen Nutzung von mehr als 23 000 Biographien: www.munzinger.de
  • Geschichtsbücher (Deutsche und Weltgeschichte)
  • Gesetzestexte
  • Grundgesetz, Gemeindeordnung, Verfassung des Bundeslandes
  • Fach-Nachschlagewerke wie Umweltlexikon
  • Zitatenbücher (rororo)
  • Bibel
  • Statistische Jahrbücher (Bund und/oder Land)

Vieles davon und noch mehr findet sich in größeren öffentlichen Bibliotheken. Auch ein Zeitungsarchiv leistet häufig gute Dienste. Viele Zeitungen und manche Universitätsinstitute verfügen über ein Archiv, das öffentlich zugänglich ist. Ein eigenes kleines Archiv leistet ebenso gute Dienste.

 

Telefon

Das Telefon ist das wichtigste Arbeitsinstrument des Journalisten. Manchmal muss er Gott und die Welt anrufen, sich von Pressesprecherin Hunz zu Abteilungsleiter Kunz zu Referent Funz verbinden lassen. Auch wenn er sich dabei manchmal vorkommt wie der Schreinermeister Karl Valentin bei seiner Telefonodyssee - nicht aufgeben, freundlich bleiben, bis der Rechercheur am Ziel angelangt ist. Wichtig: Bei Behörden und viel Unternehmen darf nur die Pressestelle Fragen beantworten - manchmal wird dann von dort aus weiterverbunden zum Fachmann im Hause. Nur wer Brisantes nachchecken will und Angst hat, die Pressestelle könnte blocken, sollte versuchen, sich direkt verbinden zu lassen - wenn man weiß, wer zuständig ist.

 

Internet

Das Internet ist eine Welt, in der es nahezu unendlich viele Informationen gibt. Vieles davon kann nützlich sein und den Rechercheur auf den richtigen Pfad bringen. Aber oft sind diese Informationen auch unglaubwürdig, dubios, stark interessengeleitet oder schlichtweg falsch. Der Journalist muss sich also stets fragen, wie weit er den Internetquellen trauen kann. Private Homepages sollten zum Beispiel mit mehr Skepsis aufgenommen werden als offizielle, zumal wenn diese von anerkannten Institutionen sind. So darf man der Homepage der Bundesregierung, des heimischen Landratsamtes oder der New York Times eher trauen als dem, was irgend eine unbekannte Quelle ins Netz gesetzt hat.

 

Selbstvertrauen

Bei der Recherche benötigt der Journalist seine Portion Selbstvertrauen und eine gewisse Frechheit, sich nicht alles gefallen zu lassen, sondern freundlich, aber bestimmt nachzuhaken. Auch junge Volontäre und Redakteure haben ein Recht, ernst genommen zu werden und Auskunft zu erhalten. Will der Gesprächspartner partout nichts sagen, sollte ihn der Journalist darauf aufmerksam machen, dass dann in der Zeitung steht: „XY weigerte sich, gegenüber der Zeitung ZT eine Stellungnahme abzugeben.“ In bestimmten Fällen kann es aber auch heißen: „XYZ konnte keine Stellungnahme abgeben“ bzw. „YX war nicht zu erreichen“, wenn sich der Betreffende selber erst informieren muss oder nicht erreichbar ist.

 

Pressemitteilungen

Viele Behörden und Institutionen geben regelmäßig Pressemitteilungen heraus. An sie kann der Redakteur sich wenden und fragen, ob er in den Verteiler aufgenommen wird. Oftmals kann man sie sich per E-Mail zuschicken lassen. Auch ein großer Bekanntenkreis hilft immer, die neuesten Informationen und Gerüchte rechtzeitig zu hören. Kontaktscheue ist für den Journalisten eher hinderlich. Allerdings kann er auch lernen, sie zu überwinden. Schließlich er muss ja mit anderen sprechen, bevor er die erste Zeile schreiben kann.

 

Neugier

Und schließlich das vielleicht wichtigste von allem: eine nimmersatte Neugier. Ein guter Reporter könne an keinem Haus vorbeigehen, ohne die Namensschilder an der Tür zu lesen, soll Egon Erwin Kisch einmal gesagt haben. Ein guter Journalist klopft alles, was er hört, sieht oder liest darauf ab, ob eine interessante Story dahintersteckt.

Vor Beginn der Recherche erstellt ein guter Journalist einen „Fahrplan“:

  • Er überlegt sich naheliegende Fragen: Was will ich wissen? Was ich wichtig? Was interessiert meine Leser?
  • Er ordnet seine Fragen nach Bedeutung und Quelle: Wichtige Fragen müssen zuerst geklärt und damit zuerst erfragt werden? Worauf kann ich bei Zeitnot verzichten? Wann kann ich welche Quelle anzapfen? Behörden haben meist kurze Arbeitszeiten, besonders am Freitag, und sollten daher schnell angerufen werden. Auch Pressesprecher müssen sich manchmal erst selbst informieren. Das Archiv und erst recht das Internet sind auch später noch zugänglich.
  • Zum Schluss überdenkt er die Notizen noch einmal und bittet evtl. einen Kollegen um Mithilfe. Vielleicht hat dieser noch andere Ideen und Fragen.

Dieser „Fahrplan“ hört sich sicherlich sehr formal an. Mit gewisser Erfahrung geschieht dies quasi von allein. Gerade aber Anfänger sollten diese Reihenfolge einhalten und auch schriftlich notieren. Aus diesem Fahrplan ergibt sich auch:

Tipp:
„Der Journalist recherchiert nicht, bis er alles weiß (dann dauert’s ewig), sondern so lange, bis alle naheliegenden Fragen plausibel beantwortet sind.
(Walter von LaRoche)

 

Informantenschutz

Was ist, wenn ein Informant anonym bleiben will? Das kann vorkommen: Zum Beispiel eine Angestellte im Rathaus hat Angst um ihren Arbeitsplatz, wenn sie gewisse Vorwürfe gegen einen Amtsleiter öffentlich formuliert. Der Journalist muss dann die Glaubwürdigkeit des Informanten prüfen. Ist er glaubwürdig, kann die Nachricht verbreitet werden mit dem Hinweis „Nach Informationen dieser Zeitung...“ (Diese Informationen muss es wirklich geben - nichts ist verwerflicher als Informanten zu erfinden!). Über eines sollte man sich klar sein: Informantenschutz ist heilig! Wer ihn einmal zugesagt hat, muss ihn einhalten - auch unter Druck, wenn der Pressesprecher droht, der Bürgermeister oder Schulleiter tobt.

Zum Schutz von Informanten ist die 1-2-3-Regel gebräuchlich und wird von jedem - sowohl Pressesprechern, Politikern, Unternehmen als auch Journalisten - verstanden:

  • Unter „1“ bedeutet, dass die Information frei verfügbar ist und die Quelle auch genannt werden darf.
  • Sagt der Urheber am Ende eines Gesprächs „Das war aber unter 2“, dann möchte er ungenannt bleiben.
    Die Quelle wird dann umschrieben: „Nach Informationen dieser Zeitung“ oder „Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war“. Der Journalist sollte dabei bedenken, dass sein Gesprächspartner seine Informationen mit einem bestimmten Interesse weitergibt. Auch Hinweise, die man „unter 2“ erhalten hat, sollten - soweit wie möglich - geprüft werden.
  • Informationen unter „3“ dürfen nicht verwendet werden:
    Sie dienen meist dazu, den Journalisten über den Hintergrund zu informieren, damit er bestimmte Sachverhalte versteht und besser einordnen kann. Es ist ein unausgesprochenes Gesetz, sich daran zu halten. Verstößt der Autor nur einmal dagegen, verspielt er sein Vertrauen und seine Quelle wird keine Informationen mehr liefern. Leider wird im journalistischen Alltag immer wieder gegen diesen Grundsatz verstoßen - durchaus auch bei Medien mit hohen eigenen Qualitätsansprüchen und dem eigenen Anspruch an Seriosität. Aber auch hier muss sich der Journalist fragen, ob er das Spiel mitmacht. Manchmal gibt der Informant Fakten preis, die er nicht veröffentlicht sehen will, indem er den Journalisten zum Komplizen macht. Im Einzelfall sollte der sich deshalb überlegen, ob er nicht besser auf „Informationen unter 3“ verzichtet und versucht, sie auf anderen Wegen ohne Verpflichtungen zu erhalten.

 

„Audiatur et altera pars“ – Immer auch die andere Seite hören

Ein alter römischer Rechtsgrundsatz, der auch für Journalisten gilt! Die meisten Themen haben zwei oder gar noch mehr Seiten: Ein örtlicher Fleischermeister bekommt plötzlich keine Aufträge mehr für die kulinarische Versorgung auf den Empfängen der Stadt und behauptet, die Bürgermeisterin benachteilige ihn, weil er für die gegnerische Partei in der Stadtverordnetenversammlung sitze. Eine Geschichte für die Zeitung! Aber noch ist es nicht soweit, dass die Schlagzeile „Falsche Partei: Da verschmähte Bürgermeisterin P.O. die Wurstbrötchen“ formuliert werden könnte. P.O. wird die Sache wahrscheinlich völlig anders sehen: Möglicherweise weist sie darauf hin, dass die Wurst immer drei Tage alt gewesen sei, grünlich geschimmert und ziemlich schal geschmeckt habe. Einem wichtigen Mäzen des Heimatmuseums sei auf des Fleischmeisters Wurst sogar übel geworden.

Sagt P.O. allerdings: „Mit Ihnen rede ich überhaupt nicht!", dann könnte es im Artikel heißen: „Der Fleischermeister XY behauptet, dass...“ und „Bürgermeisterin P.O. war nicht zu einer Stellungnahme bereit.“. Anschließend folgt das Ergebnis einer guten Recherche: „Schon vor einem halben Jahr hatte der Bäcker U.Z. ähnliche Vorwürfe erhoben... Der Fraktionsvorsitzende R.R. gegenüber der Zeitung: ‘Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich stehe voll hinter P.O.’ ... Der zuständige Regierungspräsident, Dr. I.L., versprach, die Vorwürfe zu untersuchen...“

 

Recherche im Internet

Von Online-Diensten und elektronischen Medien können alle Journalisten profitieren: sie haben einen schnellen und einfachen Zugang zu Informationen. Dies gilt besonders für Schülerzeitungen, die kein eigenes Archiv besitzen und meist auch keinen Zugang zu einem anderen (beispielsweise der örtlichen Tageszeitung) haben. Gerade dann bietet sich das Internet hervorragend an, da hier zahlreiche Informationen kostenlos erhältlich sind. Auch in anderen Onlinediensten wie T-Online der Telekom werden Datenbanken angeboten, die jedoch (teilweise hohe) Gebühren berechnen. Der Internet-Zugang ist hingegen kostengünstig oder über die Schule sogar kostenlos (manche Internet-Anbieter wie AOL und T-Online gewähren Journalisten Sonderkonditionen).

Das Internet bietet Informationen auf drei Wegen:

  • Viele Unternehmen, Verbände, Institutionen und Verwaltungen (auch der Bundestag, die Bundesregierung und die Bundesministerien, Landesregierungen und die Landesministerien sowie viele Städte) präsentieren sich im Internet. So sind allgemeine Informationen über die jeweilige Einrichtung abrufbar.
  • In den Diskussionsforen (Newsgroups) werden alle möglichen Themen diskutiert.
  • Zahlreiche Archive (beispielsweise von Tageszeitungen und Zeitschriften) sind über das Netz kostenlos abrufbar.

Aber wie finde ich nun in den zig Millionen Web-Seiten die Information, die ich suche? In diesem Fall gibt es verschiedene Hilfsmittel:

  • Fast alle im Internet vertretenen Einrichtungen veröffentlichen ihre Adresse, beispielsweise im Briefkopf, auf Visitenkarten, Anzeigen oder in Fachzeitschriften.
  • Manche Adresse (http://...) läßt sich raten. Beispiel: Den Bundestages findet Ihr unter http://www.bundestag.de.
  • Viele Städte bündeln Angebote über sich auf einer gemeinsamen Startseite. Wer sich für Berlin interessiert, sollte daher die Adresse „http://berlin.de“ anwählen. Dort gibt es Links zu allen Angeboten aus der Hauptstadt.
  • Der bequemste Weg - wenn die Adresse nicht bekannt ist - sind Suchmaschinen und Kataloge, die im Internet selbst angeboten werden.

Besonders bewährt haben sich die Suchmaschine Google (http://www.google.de) und der Katalog Yahoo (http://www.yahoo.de). Beide Angebote archivieren oder finden Internet-Seiten, nach denen dann per Stichwort (beispielsweise „Fußball“ oder „Arnold Schwarzenegger“ gesucht werden kann. Unterschied zwischen Suchmaschine und Katalog: Die Suchmaschine sucht in allen Internetseiten nach dem Stichwort, im Katalog sind die Angebote bereits vorsortiert, beispielsweise geographisch nach Ländern oder thematisch nach Medien, Behörden oder Sport. Durch dieses Verfahren gibt es auch verschiedene Wege, eine Information zu finden. Über den Suchbegriff, der besonders eng gefasst sein sollte, geben Suchmaschine oder Katalog den Link zu der entsprechenden Seite. Vorsicht: Manchmal werden mehrere Dutzend oder gar mehrere hundert Seiten angeboten. Dann sollte der Suchbegriff enger gefasst werden. Auch die Newsgroups können sehr interessant sein, da sich hier die Meinung vieler, des „Volkes“, widerspiegelt.

Auch hier gilt, Informationen aus dem Internet nicht ungeprüft übernehmen. Am besten ist es, noch eine zweite, Nicht-Internet-Quelle zu finden, die sie bestätigt.

Nachteil von Suchmaschine und Katalog ist, das diese nur in den reinen Internet-Seiten suchen, nicht aber in Archiven von Tageszeitungen und anderen Medien.

Einige gute Archive:

  • DIE WELT (www.welt.de)
  • DER SPIEGEL (www.spiegel.de - teilweise kostenpflichtig)
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung (www.faz.net - teilweise kostenpflichtig!)
  • ManagerMagazin (www.manager-magazin.de - teilweise kostenpflichtig!)
  • Stiftung Warentest (www.stiftung-warentest.de - teilweise kostenpflichtig!)
  • Munzinger Internationales Biographisches Archiv (www.munzinger.de - größtenteils kostenpflichtig)
  • Statistisches Bundesamt (www.destatis.de)

Viele Regionalzeitungen bieten ebenfalls Archive an, zum Teil aber nur einige Tage oder Wochen zurück (so auch die Süddeutsche Zeitung, die nur einen kleinen Teil ihrer veröffentlichten Artikel kostenlos ins Online-Archiv stellt).

Für Journalisten interessant sind darüber hinaus folgende Medien-Nachrichtendienste:

  • Kress-Report (www.kress.de): Informationen aus der Welt der Medien, vor allem Personalien.
  • Newsroom (www.newsroom.de): ebenfalls Nachrichten aus der Medienwelt, außerdem eine große Übersicht über Jobangebote und Volontariate.

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