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Langfingers Liebste
2006 sind in Deutschland so wenig Autos wie lange nicht mehr gestohlen worden. Erstmals blieb die Zahl mit 18.965 Pkws unter der 20.000er Marke. Vor zehn Jahren, 1996, war es mit 76.266 noch mehr als viermal so viele. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherer e. V. in Berlin mit.
Bei Langfingern beliebt
Mit dem höchsten Diebstahlrisiko sind Fahrer von Volkswagen und BMW-Modellen unterwegs. Der meist geklaute PKW war der Golf IV R32, gefolgt vom BMW X5 3.0D. Die Versicher nennen hier eine durchschnittliche Entschädigungssumme von 17.444 Euro bzw. 38.540 Euro. Von je 1.000 versicherten Fahrzeugen wurden im Durchschnitt 13,7 gestohlen. Hoch im Kurs bei Langfingern stehen aber auch Porsche und Audi. Der Trend geht dabei eindeutig zum Allradantrieb. Dagegen helfen offenbar auch gute Diebstahlsicherungen und teure Alarmanlagen nur wenig: Selbst vor einem Porsche Cayenne oder einem Audi Q7 schrecken die immer versierteren Täter nicht zurück. Ein Exot mischt sich im Übrigen in diese illustre Runde: Gemessen am Bestand wurde der „Trabbi“ ausgesprochen häufig geklaut. Von 1.000 Autos wechselten statistisch gesehen 2,1 unerlaubt den Besitzer.
Unerwartet hoch ist bei Dieben offenbar der Bedarf an älteren Fahrzeugen. Das größte Dienstahlrisiko (pro 1.000) haben vor allem Autos, die 12 Jahre oder älter sind. Ein Grund dafür sehen die Versicherer darin, dass die Sicherungstechnik im Gegensatz zu neueren Autos leichter überwunden werden kann. Außerdem scheint die Nachfrage nach Ersatzteilen bei solchen Modellen besonders hoch zu sein.